Die Homilie ist Teil der einen liturgischen Feier.
Die Homilie ist Teil der einen liturgischen Feier.
Die Predigt in der Messfeier ist als ”Homilie“ Auslegung des zuvor gehörten Wortes Gottes.
Der Begriff Homilie findet seinen Ursprung im Griechischen. Dort bedeutet er "Unterredung", die einerseits ein freundschaftliches Gespräch, aber auch die Lehrunterredung eines Philosophie-Lehrers mit seinen Schülern bedeuten kann.
Diese Lehre zielte auf eine vertiefte Lebensprasis hin und umfasste auch die Auslegung von Texten eines Gründers der philosophischen Schule wie zum Beispiel Platon. Die Christen hingegen entfalteten ihre lebenspraktische Unterweisung aus der Bibel. So wurde die Homilie zum Begriff der schriftauslegenden Unterweisung, die im Rahmen des Herrenmahls vor oder nach dem eucharistischen Sättigungsmahl, aber auch als eigenständige Einheit erfolgen konnte.
Als die Kirche in der Antike staatlich anerkannt wurde, wurde der "Ort" der lebenspraktischen Schriftauslegung vor der Eucharistiefeier fixiert, sodass die Reihenfolge Wortgottesdienst und danach Eucharistiefeier üblich wurde: Die heutige Messstruktur war geboren.
Im frühen Mittelalter verschwand der Wortanteil in der Messe, da viele Kleriker nur ungenügend ausgebildet waren, ja nicht einmal predigen durften, weil sie nur die Messe "lesen" konnten. Hauptsächlich in den Städten gab es genügend ausgebildete Kleriker, die zur Predigt fähig waren. Als die Bettelorden entstanden, deren Schwerpunkt bei der Predigt lag, wanderte die Predigt tendenziell aus der Messe aus und wurde etwas Eigenständiges. Die Ordensleute durften nicht Gottesdienst feiern, während in der Pfarrkirche eine Messe stattfand. So predigten sie oft zwischen den Messen in der Pfarrkirche, allerdings ohne Messfeier. Die Bindung der Predigt mit der Eucharistiefeier wurde daher sehr lose.
Dieser Zustand, dass die Predigt oft nur eine "Einsprengung" in die Messe war, oder dass zwischen den Messen gepredigt wurde, bestand bis vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Bis dahin war es üblich, dass sich beim Gottesdienst der Kleriker des Messgewandes entledigte, sich den Vespermantel umhängte und dann auf die Kanzel stieg, um sich nach der Predigt wieder umzuziehen.
Das Zweite Vatikanische Konzil besann sich auf die altchristlichen Wurzeln und begann daher vom "Tisch des Wortes" zu sprechen (Sacrosanctum Concilium Nr. 51; Dei Verbum Nr. 21). Die Verkündigung des Wortes und die Eucharistiefeier wurden daher als gleichwertige Aspekte der belebenden und einenden Christusgegenwart erkannt. Die Predigt wurde daher wiederum Teil der einen Liturgie, wobei dem Klerus die verbindliche Aufgabe der Wortverkündigung aufgetragen wurde. Die Zeit des "Messe-Lesens" war vorbei. Weiters wurde die Verbindung der Predigt mit dem Wort Gottes hervorgehoben, wodurch die Predigt wiederum zur Homilie werden sollte.
So gibt es grundsätzlich zwei Arten der Predigt: Die Homilie, die schwerpunktmäßig Bibelstellen auslegt und diese dem Gottesvolk für das christliche Alltagsleben zugänglich macht. Die thematische Predigt setzt bei einem Festgeheimnis an (z. B. Weihnachten) oder folgt einem bestimmten Anlass, der z. B. am "Sonntag der Weltkirche" gegeben ist. Dennoch sollte auch in diesem Fall die Verbindung zum Wort Gottes vom Prediger deutlich gemacht werden.
Die Geschichte Feier der Eucharistie und der Heiligen Messe