„Ich habe gesehen, dass das Leben als Christ eine innere Qualität mit sich bringt, innere Ruhe und Frieden schenken kann“, sagt Jürgen Sykora. Seine Taufe wird noch nicht zu Ostern, sondern erst im Juni stattfinden.
„Ich habe gesehen, dass das Leben als Christ eine innere Qualität mit sich bringt, innere Ruhe und Frieden schenken kann“, sagt Jürgen Sykora. Seine Taufe wird noch nicht zu Ostern, sondern erst im Juni stattfinden.
Vor 15 Jahren war sie noch so gut wie unbekannt, heute findet die Erwachsenentaufe in Österreich immer mehr Verbreitung. Etwa 300 Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre werden Ende dieser Woche in der Osternacht katholisch getauft, 90 davon in den Pfarren Wiens und des östlichen Niederösterreichs. Zwei Taufkandidaten über ihren Weg zur Entscheidung.
Ende der Woche wird Clemens Ley etwas feiern, was für die meisten Erwachsenen schon lange zurückliegt – in der Osternacht lässt sich der 37-Jährige taufen. "Meine Eltern haben gesagt, ich soll mir selbst überlegen, ob ich mich taufen lassen möchte“, erzählt Clemens Ley. Ursprünglich stammt der Sportpsychologe aus Heidelberg, heute lebt er mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter in Wien. Seine Frau ist es auch, die eine große Rolle bei der Entscheidung zur Taufe gespielt hat.
Beeinflusst haben ihn außerdem die Salesianer Don Boscos, mit denen der Taufkandidat über viele Jahre in Afrika im Bereich Bewegung und Sport zusammengearbeitet hat. Clemens Ley: „Mich hat sehr beeindruckt, wie die Ordensbrüder trotz Krieg und schwieriger Situationen für die Menschen da sind. Da ist viel in meinem Glauben gewachsen.“ Fragen und Zweifel bespricht der 37-Jährige mit seiner Frau und in seiner Pfarre Maria Hietzing. „Ich finde zum Beispiel noch sehr schwierig zu verstehen, wie man herausbekommt, wie Gott zu einem spricht“, sagt Clemens Ley, „das ist ein Prozess, in dem ich durch den Austausch von Erfahrungen in der Pfarre langsam Fortschritte mache.“
Auch die Eltern von Jürgen Sykora haben ihrem Sohn freigestellt, ob und für welchen Glauben er sich entscheiden möchte. „Es war kein einfacher Weg, ich musste sehr lange suchen, aber es war spannend“, sagt der Purkersdorfer. Über die Jahre hat der angehende Steuerberater sich viel angesehen und überlegt: „Ich habe mir den Koran angeschaut, mich mit Hinduismus und Buddhismus beschäftigt und mich in der Pubertät sehr viel mit griechischer Antike und den römischen Philosophen befasst.“
Ein Teil der Familie des 32-Jährigen ist in der Kirche engagiert – die Art, wie seine Verwandtschaft den katholischen Glauben ausübt, hat Jürgen Sykora beeinflusst: „Ich habe gesehen, dass dieses Leben eine innere Qualität mit sich bringt, innere Ruhe und Frieden schenken kann.“ Besonders gefällt ihm am katholischen Glauben, „der Weg der Liebe“.
Eine Pilgerfahrt nach Lourdes, sein Religionsprofessor in der Handelsakademie und zuletzt Papst Franziskus haben seine Entscheidung für die Taufe außerdem mitbestimmt. Familie und Freunde haben darauf positiv reagiert. „Es sind aber auch Leute auf mich zugekommen, die gesagt haben, sie finden mutig was ich tue“, sagt Jürgen Sykora, „wahrscheinlich ist es ein bisschen ein Trendbruch, im Erwachsenenalter in die Kirche einzutreten. Aber ich weiß, es ist der richtige Weg für mich.“
MMag.Dr. Friederike Dostal
Referentin für den Katechumenat, die Tauf-Vorbereitung von Erwachsenen
Tel: 0664/621 69 87
Fax: 01/877 25 24-24
Referat für Erwachsenenkatechumenat und Verkündigung
Schwerpunkt Taufe auf erzdioezese-wien.at
Tipps zur Taufe auf meinefamilie.at