Taufbewerberin Jinko Schelz setzt sich mit ihrem Taufbegleiter Pater Erhard Rauch mit den Themen des Glaubens und des Lebens auseinander.
Taufbewerberin Jinko Schelz setzt sich mit ihrem Taufbegleiter Pater Erhard Rauch mit den Themen des Glaubens und des Lebens auseinander.
In der Fastenzeit begleitet der SONNTAG die erwachsene Taufbewerberin Jinko Schelz, sie kommt aus Japan, auf ihrem Weg zur Taufe. Mit dem Pfarrer von St. Michael (Wien 1), dem Salvatorianer-Pater Erhard Rauch, setzt sich Schelz seit Herbst 2017 mit den Themen des Glaubens und des Lebens auseinander.
Sie begleiten Jinko Schelz auf dem Weg zur Taufe. Wie sieht diese Begleitung konkret aus?
P. Erhard Rauch SDS: Wir treffen uns vierzehntägig, für ein bis zwei Stunden, und gehen Glaubensthemen durch.
Für mich bedeutet dieses Gespräch eine neue Erfahrung, da es sich um einen für mich neuen Kulturkreis handelt. Ich komme dabei immer wieder darauf, dass wir sehr kirchlich reden. Und da ist jemand, der diese Sprache erst lernen muss.
Da ist es auch für mich gut, nachzudenken: Wie kann ich das, was mir klar ist, so sagen, dass es jemand versteht, der aus einem anderen Teil dieser Welt kommt? Ich finde das auch für mich sehr spannend.
Was kann man sich unter diesen Glaubensthemen konkret vorstellen?
P. Erhard Rauch SDS: Es geht um die Inhalte des Glaubensbekenntnisses, es geht um die Wertordnung in der Lebensführung, von den Zehn Geboten bis hin zu dem, was ein christliches Leben ausmacht, und es geht um ganz aktuelle Themen, die auftauchen, wo wir dann sagen: Wie stellen wir uns da als Christen dieser Herausforderung?
Warum sollen Taufbewerberinnen und Taufbewerber diese kirchliche Sprache lernen?
P. Erhard Rauch SDS: Einerseits schon, weil sie dann ja in der Kirche sind und diese Sprache hören. Andererseits muss man fragen: Inwieweit muss unsere Kirche eine Sprache lernen, die von der Gesellschaft verstanden wird? Ich denke, das ist eine Hol- und Bringschuld auf beiden Seiten. Und beides versuchen wir.
Für mich ist es interessant, eine neue Sprache zu entdecken und dann in der Pfarrgemeinde aufmerksam zu machen, dass wir sehr „insiderisch“ reden. Das versteht draußen oft niemand.
Können wir das nicht anders sagen? Das ist auch immer ein Thema in der Predigt. Dort geht es ja auch immer darum, biblische Sprache in den Alltag zu übersetzen. Und diese Sprache muss verstanden werden.
Was macht die Faszination „Taufbegleitung“ für einen Seelsorger aus?
P. Erhard Rauch SDS: Immer wieder eine neue Auseinandersetzung mit den Grundlagen unseres Glaubens, die von vielen Menschen hinterfragt werden. Dann haben wir darauf eine Antwort zu finden. Und das sind durchwegs Menschen, die auf der Suche sind, die sich ehrlich um etwas bemühen, die einfach Fragen stellen.
Auf diese Fragen haben wir zu antworten. Und auch ehrlich einmal zu sagen: Da muss ich mich selbst mehr damit beschäftigen, von dieser Seite her habe ich das so noch nicht gesehen.
Welche Rolle spielt die Bibel in der Taufvorbereitung?
P. Erhard Rauch SDS: Eine große Rolle, weil sie die Grundlage und das Standard-Buch für uns Christen ist. Dort finden wir die großen Leitlinien, auf denen das Leben aufbaut.
Ich empfehle jedem Taufbewerber, eine Bibel zu lesen. Durchgehend, von der Genesis bis zur Offenbarung des Johannes. Das braucht dann seine Zeit, ich kann die Bibel nicht an zwei Abenden durchlesen.
Das kann dann ein Jahr dauern oder auch zwei Jahre. Um hier einfach diesen Entwicklungsprozesses des Volkes Gottes mit seinem Gott zu sehen. Dann kann ich auch diesen Weg mitgehen. Sonst überspringe ich Epochen oder Zeiten, die mir dann fehlen. Dann muss ich rückfragen oder nachholen.
Wann hat die konkrete Taufvorbereitung begonnen, wann wird sie zu Ende sein? Wann wird die Taufe gespendet werden?
P. Erhard Rauch SDS: Wir haben 2017 im Herbst begonnen und wir werden voraussichtlich im Oktober den Tauftermin haben. Wir werden also in der Taufvorbereitung ein Jahr intensiv arbeiten.
Jinko Schelz ist schon unsere Gemeinde integriert, sie ist bei den Gottesdiensten dabei, auch bei den Laudes. Und sie hat auch schon ein gutes Verhältnis mit einigen Leuten aus unserer Pfarrgemeinde.
Taufbewerberin Jinko Schelz
Zwischenberichte von ihrem Weg zur Taufe
Der Glaube als einzige Rettung
Referat für Erwachsenenkatechumenat der Erzdiözese Wien,
Tel.: 01/51552-3364,
E-Mail: katechumenat@edw.or.at
Schwerpunkt Taufe auf erzdioezese-wien.at
weitere Informationen zu
die Zeitung der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 4/VI/DG
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at