"Das Hauptziel der Ausbildung zum Diakon ist, dass die Diakone eine tiefe Identität entwickeln für das, was sie in ihrem Beruf sind: Diener Gottes und der Menschen", so Fichtenbauer.
"Das Hauptziel der Ausbildung zum Diakon ist, dass die Diakone eine tiefe Identität entwickeln für das, was sie in ihrem Beruf sind: Diener Gottes und der Menschen", so Fichtenbauer.
Johannes Fichtenbauer ist mit Franz Ferstl einer der "Hauptdiakone" der Erzdiözese Wien und leitet die Ausbildung der Diakone. Der vierfache Familienvater ist zudem ökumenisch stark engagiert.
Seit 1997 leitet Johannes Fichtenbauer die Ausbildung der Diakone für die Erzdiözese Wien und die Diözese Eisenstadt. Im Auftrag von Kardinal Schönborn erarbeitete er ein neues Ausbildungskonzept. "Es ist ein Seminarbetrieb mit intensivem Austausch entstanden. Der Zusammenhalt unter den Diakonen ist viel stärker geworden - sie sind füreinander Wegbegleiter, Förderer und auch Herausforderer", sagt Fichtenbauer.
Die Diakonatsausbildung dauert sieben Jahre. "Das Hauptziel der Ausbildung ist, dass die Diakone eine tiefe Identität entwickeln für das, was sie in ihrem Beruf sind: Diener Gottes und der Menschen", so Fichtenbauer. Er unterstreicht die "sendende" Aufgabe des Diakons im Unterschied zur "sammelnden" des Priesters. "Die Diakone sind dort, wo die Kirche nach außen auf die Menschen zugeht", erklärt der Ausbildungsleiter. Deshalb sei es auch wichtig, dass die Diakone etwas Missionarisches an sich hätten, das sich in konkreten Tagen ausdrücke.
Echte Glaubenserfahrung ("nicht nur ein religiöses Wissen im Kopf") sei die wichtigste Voraussetzung für das Diakonat. "Und es müssen Männer sein, die initiativ und kreativ anpacken", sagt Fichtenbauer. Teamfähigkeit, Belastbarkeit (um den Spagat zwischen Familie, Zivilberuf und geistlichem Amt zu schaffen) sowie Empathie seien weitere wichtige Voraussetzungen, wenn sich jemand um die Ausbildung zum Diakon bewirbt. "Und sie müssen die Kirche lieben und mit ihren Unzulänglichkeiten umgehen können", fügt er an. Auch die Ehefrauen und Kinder der verheirateten Diakone sind zum Teil in die Ausbildung mit hineingenommen.
Johannes Fichtenbauer ist ökumenisch stark engagiert und eine Art Sonderbotschafter des Kardinals zu den Freikirchen in Österreich. "Wir haben gute Beziehungen zueinander aufgebaut und ein starkes Vertrauensverhältnis entwickelt. Das wäre vor 20 Jahren noch nicht denkbar gewesen", sagt der Diakon. Gemeinsam engagieren sich die Kirchen in gesellschaftspolitischen Fragen wie z. B. dem Lebensschutz. Enge Kontakte pflegt Johannes Fichtenbauer außerdem zur Bewegung der missionarischen Juden, die Jesus als den Messias anerkennen.
Johannes Fichtenbauer ist gebürtiger Wiener und steht bereits seit 1982 im Dienst der Erzdiözese Wien. Hier wurde er nach seinem Theologiestudium in der Medienstelle und bei den Theologischen Kursen tätig. Mit seiner Frau gehört Fichtenbauer zu den Gründungsmitgliedern der UZH (Umkehr zum Herrn) in Wien. "Das hat unseren Weg geprägt", so der vierfache Familienvater.
Wie schafft man es, so viele Ämter auszuüben? Johannes Fichtenbauer: "Ich versuche, jede Arbeit ganz zu machen und teile die Tage sehr genau ein. Eine große Kraftquelle ist für mich das Gebet." Auch seine "wunderbare Ehefrau" und seine (mittlerweile erwachsenen) Kinder geben ihm Kraft. Eine große Unterstützung sind ihm seine Sekretärin Friederike Turecek und der Stellvertretende Ausbildungsleiter des Instituts Andreas Frank. "Wenn es ein Problem gibt, dann packen wir das an. Auch wenn ich nicht alles verändern kann, vertraue ich darauf, dass Gott wirkt", betont der Diakon.
Arbeitsgemeinschaft der Ständigen Diakone Österreichs
Diakon Franz Ferstl
Wollzeile 2/3/5, 1010 Wien
Tel.: 01/515 52 - 3355
E-Mail: f.ferstl@edw.or.at
Institut für den Ständigen Diakonat
Boltzmanngasse 9, 1090 Wien
Tel.: 01/890 35 35
E-Mail: diakonat@edw.or.at