Ständige Diakone: Seelsorger an den Knotenpunkten einer immer hektischer werdenden Welt.
Wir gratulieren den Jubilaren
Ständige Diakone: Seelsorger an den Knotenpunkten einer immer hektischer werdenden Welt.
Der Ständige Diakonat: Institutsleiter Franz Ferstl über den „neuen“ Dienst und das Lernen der Kirche.
Sonntag: Was zeichnet das Amt/die Aufgaben des Ständigen Diakons heute aus?
Franz Ferstl: Dass „bewährte Männer“ durch ihre Erfahrungen als Familienväter geprägt, mit ihren beruflichen Kompetenzen vertraut, in der Gesellschaft integriert und in den Erfahrungen des Alltags bewährt, durch die Weihe zum Diakon am Aufbau und der Verlebendigung des Volkes Gottes geisterfüllt mitwirken.
Sonntag: Inwiefern muss sich der Dienst des Diakons heutzutage weiterentwickeln?
Franz Ferstl: Das Ziel gibt uns Papst Franziskus vor wenn er fordert: „Das Gesetz der Liebe zu verstehen heißt lernen“. Wer seine Berufung als Diener der Menschen annimmt, ist gefordert, dieses Gesetz der Liebe täglich neu zur Entfaltung zu bringen.
Die tägliche Lebenshingabe als Brücke zwischen Gott und den Menschen fordert einen wertschätzenden Umgang mit allen uns anvertrauten Menschen. Weil es ein für viele neuer Dienst ist, muss auch die Kirche lernen, dass es diese Berufungen gibt und dass sie für die Kirche wesenswichtig sind, wenn sie Gott und den Menschen dienen will.
Sonntag: Wie viele Ständige Diakone gibt es in der Erzdiözese Wien?
Franz Ferstl: 190, davon sind nur 34 von der Kirche besoldet (16 pfarrlich, 14 diözesan und 4 in der Kategorialen Seelsorge). Alle anderen 156 Diakone sind ehrenamtlich in der Kirche tätig.
Erfreulich ist die Anzahl der Berufungen. Weihejahrgang 2016: 16 Kandidaten, 2018: 19 Bewerber, die nach Abschluss ihrer theologischen Ausbildung auf dem Weg zum Diakonat sind.
Sonntag: Wann wurden Sie zum Diakon geweiht?
Franz Ferstl: Ich wurde vor 29 Jahren von Weihbischof Kuntner in Wiener Neustadt zum Ständigen Diakon geweiht und 1986 zum ehrenamtlichen Diakon in der Pfarre Eggendorf bestellt.
Ich wohnte mit meiner Familie im Pfarrhof – ohne Pfarrer am Ort – und konnte Brückenbauer zwischen Pfarrer und Pfarrgemeinde sein. Nach elf Jahren wurde ich in die Pfarre Herz Mariä, Wr. Neustadt, berufen und konnte 18 Jahre die Pastoral
diakonal mitgestalten.
Meine Berufung sehe ich darin, als Geweihter die mir geschenkten familiären und beruflichen Kompetenzen in den pastoralen Dienst unserer Zeit einzubringen.
Sonntag: Welche Aufgaben haben Sie wo derzeit als Diakon? Am Institut?
Franz Ferstl: Im Auftrag von Kardinal Schönborn darf ich den Lebens- und Glaubensweg der geweihten Ständigen Diakone als Leiter des Diakonen-Instituts kreativ mitgestalten.
Ich kann im Dienst an den Mitbrüdern mitwirken, dass jeder Diakon seine Berufung zur Entfaltung bringen und sie mit seinen Kräften und Fähigkeiten „im Geiste und im Namen Jesu, des Dieners“, erfüllen kann.
Sonntag: Was fasziniert Sie am „ersten“ Diakon Stephanus?
Franz Ferstl: Der Satz „Ich sehe den Himmel offen“, den Stephanus in der Bedrohung der Steinigung ausgesprochen hat.
Die Kriterien der Auswahl der ersten Diakone – „Männer von gutem Ruf, voll Geist und Weisheit“ – zeigt in der Lebenshingabe des Diakons Stephanus seine Früchte.
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Thema: Ein gutes Amt - ständiger Diakon
Zeugnisse der Ständigen Diakone