Durch Gespräche über biblische Texte wurde mein Glaube gestärkt und vertieft.
Durch Gespräche über biblische Texte wurde mein Glaube gestärkt und vertieft.
Aus Frauensicht: Linda Stingl, beratendes Mitglied im „Diakonenrat“ der Erzdiözese Wien.
Wir sind seit 48 Jahren verheiratet. Rückblickend erkennen wir, wie Gott uns geführt hat. Anfangs dachte mein Mann auch gar nicht an eine Berufung als Diakon, denn sein Zivilberuf als Steuerberater füllte ihn sehr aus.
Es kam aber alles anders. Bei einer schweren Erkrankung mit Spitalsaufenthalten erkannte er, wie wertvoll Gespräche am Krankenbett sind.
So war sein Weg vorgezeichnet, und er machte die Ausbildung zum Kranken-hausseelsorger.
Innerhalb von 14 Tagen wurde ihm dann von drei Patienten die Frage gestellt, ob er Diakon sei. Ein Zufall? Erst dann befasste er sich mit dem Gedanken und entschied sich für die Ausbildung.
Ich erinnere mich noch gut an den Tag der Weihe, als auch ich meine Zustimmung mit einem ehrlichen „Ja“ gab.
Durch die liturgischen Dienste meines Mannes am Altar fühlte ich mich am Sonntag wie eine Witwe, allein in der Kirchenbank sitzend. Doch heute freue ich mich, wenn meine Enkel als Ministranten neben ihrem Großvater am Altar stehen.
Durch Gespräche über biblische Texte wurde mein Glaube gestärkt und vertieft.
Inzwischen wurden wir Großeltern. Besonders gerne machte mein Mann die Kinderarbeit.
Aus den „Kleinen“ wurden bereits viele „Minis“ und zur großen Freude unserer Familie durfte er auch unser viertes Enkelkind taufen.
Natürlich gibt es auch Schattenseiten an der Seite eines Diakons, zum Beispiel wenn Freizeit sehr eingeteilt, Urlaub lange vorher geplant werden muss und Familiäres an Wochenenden zurück tritt.
Dennoch erlebe ich den Diakonat meines Mannes als Bereicherung für unsere Ehe.
Als Vertreterin der Diakonen-Frauen höre ich oft den Satz: „Wenn es meinem Mann gut geht, geht es auch mir gut“.
Linda Stingl, beratendes Mitglied im „Diakonenrat“ der Erzdiözese Wien.
DIE WIENER KIRCHENZEITUNG "DER SONNTAG"
Webseite: "Der Sonntag"