Abt und Pfarrer Georg Wilfinger OSB, Pfarre Großriedenthal
Abt und Pfarrer Georg Wilfinger OSB, Pfarre Großriedenthal
Das Benediktinerstift Melk als Lebensbasis von Abt und Pfarrer Georg Wilfinger- das frühe Streben nach dem Berufsleben eines Priesters und seine wichtige Vorbilder.
Mich haben als Kind und Jugendlicher sicherlich meine Heimatpfarrer irgendwie fasziniert: P. Clemens Hofbauer, P. Gregor Zöchbauer und P. Ludwig Furherr, Benediktiner von Melk, da Immendorf – 10 Kilometer nördlich von Hollabrunn – eine inkorporierte Pfarre des Stiftes Melk ist und ich dort meine Jugendzeit verbracht habe.
Durch den Glauben, das Gebetsleben, den Optimismus, das freudige Wesen meiner Eltern geprägt, war ich oft als begeisterter Ministrant beim Sternsingen, später zeitweise sogar als Aushilfsorganist in der Kirche tätig. Es gab aber auch Aufgaben im Pfarrhof, verschiedene Renovierungsarbeiten und Verschiedenes mehr.
Es ist mir das schlichte, ehrliche, überzeugende und gläubige Leben dieser Heimatpfarrer in Erinnerung, jeder natürlich in seiner eigenen Art.
P. Clemens war es, der meinen Eltern und mir den Rat gab, das Gymnasium und auch das Internat in Hollabrunn zu besuchen. Manches war dort nicht so einfach, und ich musste erst meinen eigenen Weg finden. Etliches in meinem Leben entsprach sicher nicht dem damaligen Stil des Seminars. Doch das Beschäftigen mit den Aufgaben eines Priesters ließ in mir den Gedanken reif werden, auch diesen Beruf zu ergreifen. Es kam so weit, dass ich in unserer Garage zuhause mit vielen Hilfsmitteln oder weltlichen Zeichen, alles wie in einer Kirche gestaltete und sogar mit gleichaltrigen Buben und Mädchen so etwas ähnliches wie Messen inszenierte, mit demselben Ablauf, mit Liedern usw.
Nach der Matura kam dann die Frage, wie es weitergehen sollte. Ich hatte doch schon irgendwie den Berufsweg eines Priesters vor, wollte jedoch später nicht allein in einem Pfarrhof sein, und so suchte ich eine Gemeinschaft, und da stand mir natürlich Melk sehr nahe. Durch meine Heimatpfarrer lernte ich die Gemeinschaft von Melk kennen. Schließlich entschied ich mich dafür, es in Melk zu versuchen. Meine Eltern hatten nichts dagegen, ja, sie unterstützten meine Entscheidung.
So wurde nach einem sicher für mich oft nicht einfachen Weg Melk eine neue Heimat, in der ich mich nun sehr wohl fühle, meine Freude daran habe als Benediktiner zu leben, jetzt auch als gewählter Abt und weiterhin als Pfarrer von Großriedenthal. Ich habe als Wahlspruch und sozusagen als Ziel, das ich immer neu anzustreben versuche, ”In Freude dienen“.
Abt und Pfarrer Georg Wilfinger