Kanonikus Pfarrer P. Amadeus Hörschläger (Baden)
Kanonikus Pfarrer P. Amadeus Hörschläger (Baden)
Er lernte die Freude und das Schöne am Christsein. Priestergestalten, die diese gewisse Freude ausstrahlten, ermutigten ihn auf seinem Weg.
Gab es eine Priestergestalt, die Sie als Jugendlicher fasziniert hat?
Hörschläger: In meiner Kindheit gab es niemanden, da ich nicht religiös aufgewachsen bin und mit der Kirche wenig Kontakt hatte. Mit der Pfarre, die damals ganz neu gegründet wurde, hatte ich keinen Kontakt und der Religionsunterricht hat mich auch nicht besonders interessiert und geprägt. In der Handelsschule hatte ich ein gewisses Mitleid mit dem uns unterrichtenden Kaplan aus der Nachbarpfarre, aber das war’s auch schon. Erst durch einen Arbeitskollegen kam ich in Kontakt mit der Katholischen Jugend und unser damaliger Kaplan – er hat nach dem Konzil, wie so viele andere auch, den Priesterberuf aufgegeben – weckte mein Interesse für Glaube und Kirche.
Was ”hatte“ dieser Priester?
Hörschläger: Dieser Kaplan hatte die Fähigkeit, uns junge Menschen durch seine lockere, ungezwungene Art für den Glauben und Kirche zu begeistern. Durch ihn wurde mir klar, dass Christsein durchaus etwas Freudiges und Lebensbejahendes ist und nicht der stets ”erhobene Zeigefinger“ unseres damaligen Pfarrers. In dieser Gemeinschaft der KAJ wurde bei mir erstmals der Wunsch wach: So wie unser Kaplan würde ich auch gerne selber leben und diese Haltung weitergeben – daran hat sich auch nichts geändert, als er seinen Priesterberuf aufgegeben hat.
Durch einen Artikel eines Ordenskandidaten in der damaligen KAJ-Zeitung wurde ich mit dem erst vor kurzem verstorbenen Redemptoristenpater Stephan Hartmann bekannt und er hat dann ganz konkret meine Berufung gefördert und begleitet.
Was hat Sie bewogen, auch diesen Weg der Berufung zu gehen?
Hörschläger: Die Priestergestalten, die mir dann auf meinem schwierigen Berufungsweg begegnet sind und mich begleitet haben, hatten eines gemeinsam: Sie strahlten Freude am Beruf aus, waren glaubwürdig in ihrem Handeln und ehrlich, auch wenn es um das eigene Ringen und Versagen ging. Das hat mich ermutigt, auch diesen Weg, zu dem ich mich berufen fühlte, zu gehen.