Pfarrer Georg Stockert (Aspern, Wien 22)
Pfarrer Georg Stockert (Aspern, Wien 22)
„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“- das Lied das Georg Stockert in seiner Kindheit prägte und ihm in seiner Entscheidung zum Priestertum verhalf. Die Motivation des Benediktinerpater Josef Decker ermutigte ihn bei seinen Gedanken.
Gab es eine Priestergestalt, die Sie als Jugendlicher fasziniert hat?
Stockert: Als Schüler besuchte ich das Wiener Schottengymnasium und war auch bei der Katholischen Jungschar eifrig tätig. Dort lernte ich den Benediktinerpater Josef Decker aus dem Schottenstift kennen, der für uns 10-14jährige als Seelsorger verantwortlich war. Leider wurde er von seinem Orden als Pfarrer nach Pulkau versetzt.
Was „hatte“ dieser Priester?
Stockert: Heute noch habe ich sein ansteckendes Lachen und sein sonniges Gemüt in lebendiger Erinnerung. Er war immer bei den wöchentlichen Jungscharstunden, jeden Samstag unternahm er mit uns Schülern einen Ausflug. Meistens war die Sportanlage auf der Marswiese unser Ziel, wo wir gemeinsam Fußball spielten. Wir bewunderten seine Dribbelkünste, er begeisterte uns Burschen in der Art und Weise eines heiligen Johannes Don Boscos. Und wenn wir auf Jungscharlager fuhren, lauschten wir seinem Gitarrespiel und stimmten begeistert in seine fröhlichen Lieder ein.
P. Josef lebte für mich damals 14-jährigen jenes Motto, das vom Turiner Bubenapostel stammt: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“
Was hat Sie bewogen, auch diesen Weg der Berufung zu gehen?
Stockert: Ich glaube, dass P. Josef mich nie direkt auf den Priester- oder Ordensberuf angesprochen hat. Aber seine fröhliche Art als Priester war ansteckend. Ich war begeistert, dass er sich wie ein väterlicher Freund für uns Schüler soviel Zeit nahm. So waren Glaube und Christsein für mich als Heranwachsenden nie etwas Fades und Lebensfremdes, sondern wirklich eine gelebte Frohbotschaft. Sein Beispiel nachzuahmen war für mich zuerst Motivation, als Jungscharführer tätig zu sein und später dann ins Wiener Priesterseminar einzutreten.