Pfarrer und Familienseelsorger Bernhard Mucha (Pfarre Biedermannsdorf)
Pfarrer und Familienseelsorger Bernhard Mucha (Pfarre Biedermannsdorf)
"Lebensnah und pädagogisch": Die Spiritualität Schönstatts ist für Dechant Mucha persönlich und auch für seine Verkündigung eine große Hilfe.
Gab es eine Priestergestalt, die Sie als Kind/als Jugendlicher fasziniert hat?
Mucha: Eigentlich gab es sehr viele Priestergestalten, die mich fasziniert haben. Spontan fallen mir gleich vier ein. Da war der Pfarrer meiner ersten Kinderzeit, P. Georg Ständer SAC, dessen sonore Stimme irgendwie Eindruck gemacht hat. Ich entsinne mich, ihn später wieder einmal erlebt zu haben und dann ein sehr vertrautes Gefühl der Feierlichkeit empfunden zu haben. Dann gab es den Kaplan meiner Ministrantenzeit, Erich Höfling, und meinen Religionsprofessor am Gymnasium (Prof. Josef Klima). Schließlich lernte ich einen Priester aus der Gemeinschaft der Schönstattpatres (P. Tillmann Beller) kennen, durch den ich meinen Weg als Priester in der Gemeinschaft des ”Säkularinstitutes Schönstatt Diözesanpriester“ gefunden habe.
Was beeindruckte Sie?
Mucha: Bei den drei Letztgenannten erlebte und erlebe ich eine ganz starke Nähe zu den Menschen, die aus dem Glauben an Gott genährt wird. Ich spürte auch eine starke Fähigkeit, diesen Glauben in jungen Menschen zu wecken und zu fördern. Mit Gott im alltäglichen Leben zu rechnen und gleichzeitig mit den eigenen Stärken und Schwächen von ihm angenommen zu sein, prägte deren Lebenseinstellung und das konnte ich spüren. Das machte mir auch Mut.
Warum fühlten Sie sich angesprochen, auch diesen Weg der Berufung zu gehen?
Mucha: Ich habe bei diesen und bei vielen weiteren den Eindruck gehabt: Das ist ein sehr erfülltes Leben – es lohnt sich, sich danach auszustrecken. Ich wollte selbst weitergeben, was mir so wertvoll erschien: Die Liebe Gottes, die sich in den Sakramenten so konkret zeigt. Die lebensnahe, pädagogische Spiritualität Schönstatts ist mir persönlich und auch für meine Verkündigung eine große Hilfe. Ich erlebe Maria als eine Pädagogin für Christen und Priester inmitten unserer so bewegten Zeit. Und nach 25 Priesterjahren kann ich sagen, dass ich jetzt erst recht weiß, es lohnt sich, eine solche Berufung zu erwägen und, falls man berufen ist, diesen Weg einzuschlagen.