Generalvikar Nikolaus Krasa
Generalvikar Nikolaus Krasa
Geistliches Leben & weltoffene Haltung: Die ”Schotten“, die Generalvikar Nikolaus Krasa in seiner Lebensbahn besonders geprägt haben.
Gab es eine Priestergestalt, die Sie als Kind/als Jugendlicher fasziniert hat?
Auf jeden Fall mein Heimatpfarrer, Dechant Kinzl, dann sicher die Schottenpatres, die mich in der Schule unterrichteten und auch Kaplan Windbichler, der damals neu in unsere Pfarre kam und einiges in Bewegung brachte.
Was ”hatten“ diese Priester?
Dechant Kinzl war für mich sicher so etwas wie eine große selbstverständliche Autorität. Dazu kam noch, dass er ausgezeichnet predigen konnte. Manchmal war er auch eine Art ”Reibebaum“ für uns Jugendliche. Die Patres in der Schule vermittelten mir auf eine sehr selbstverständliche Art und Weise, dass geistliches Leben und weltoffene Haltung einander nicht ausschließen:
Wenn ein Benediktinermönch in Talar und Labormantel Physik und Chemie und das noch ausgezeichnet unterrichtet, ist das schon ein besonderes Zeugnis. Ich bin dadurch in eine Welt hineingewachsen, in der Glauben und modernes Leben einander durchdringen und wechselseitig befruchten.
Kaplan Windbichler war der erste Priester, den ich persönlicher erleben konnte: Es gab Gesprächsrunden, wir fuhren miteinander auf Lager, ich glaube, wir hatten auch manchmal persönliche Gespräche. Bei ihm habe ich nach einer gewissen pubertären Pause das erste Mal wieder gebeichtet.
Was hat Sie bewogen, auch diesen Weg der Berufung zu gehen?
Die Impulse, die ich durch diese unterschiedlichen Priestertypen erhielt, habe ich zum Teil erst knapp vor der Weihe, manche auch in den Jahren danach, verstehen gelernt, vieles geschah unbewusst.
Ein wesentlicher und bewussterer Impuls war wohl ein anderer Jugendlicher in der Pfarre, der immer wieder davon sprach, Priester werden zu wollen, und der Besuch der damaligen Jugendmessen im Wiener Priesterseminar, der ”E9“.