Dechant Markus Beranek aus Stockerau.
Dechant Markus Beranek aus Stockerau.
"Jesus neu zu entdecken"- das ist das Ziel des Pfarrers heute, nachdem er zahlreiche Priester kennen lernen durfte, die "prägen, faszinieren und ermutigen".
Es war für mich wichtig, schon als Kind und als Jugendlicher verschiedene Priester zu kennen und sie auch als Menschen zu erleben. Natürlich sind mir einzelne von ihnen zu wichtigen Wegbegleitern geworden. Ich vermute, dass mich schon früh mein damaliger Heimatpfarrer geprägt hat, den ich aber nur im Gottesdienst erlebt habe. Seinem Nachfolger verdanke ich dann eine Fülle großartiger Predigten, die mir geholfen haben, meinem Glauben über ein emotionales Empfinden hinaus Konturen zu geben.
Dass die Beichte für mich etwas recht Selbstverständliches geworden ist, verdanke ich ganz sicher der Tatsache, dass es immer Priester in meinem Umfeld gegeben hat, die ich näher gekannt habe und an die ich mich wenden konnte. Darüber hinaus gab es eine Reihe von Priestergestalten, die mich in irgendeiner Weise geprägt, fasziniert und ermutigt haben. Unser damaliger Wiener Bischofsvikar P. Josef Zeininger etwa oder Regens Josef Tóth, der mich ins Priesterseminar aufnahm und (nicht mehr als Regens) dann lange meinen Weg begleitet hat, waren solche Priestergestalten.
Es tut mir bis heute gut, Mitbrüder zu erleben, denen ich es anmerke, dass sie gerne Priester sind, dass sie eine Freude am Leben und an ihrer Arbeit habe.
Mich selber hat sicher sehr stark der Gottesdienst angesprochen – als Ministrant habe ich etwa die Kartage immer besonders geliebt. Das große Altarbild des Auferstandenen in meiner Heimatpfarre ist mir dabei im Kirchenraum sehr lieb geworden – Jesus als der, der zum Leben vorangeht, der ermutigt, ermächtigt, Zutrauen schenkt. Und diese Beziehung zu Jesus hat im Laufe der Zeit neue Facetten erhalten, aus dieser Beziehung heraus die vielen Bereiche des Lebens über die Liturgie hinaus zu gestalten. Und auf diese Weise bin ich dabei, Jesus neu zu entdecken, auch wenn er mitunter ein mühsamer Freund ist, weil ja der Weg mit ihm unweigerlich auch mit Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis verbunden ist – und die ist heilsam, aber momentan nicht immer angenehm.