Weihe der Ständigen Diakone in der Erzdiözese Wien 2016
Weihe der Ständigen Diakone in der Erzdiözese Wien 2016
Mit starker Motivation treten 15 neue Diakone in der Erzdiözese Wien ihr Amt an. Einer davon ist der psychiatrische Krankenpfleger und Lehrer Harald Pointner. Ein sehr persönlicher Einblick, wie er zu Gott gefunden – und seine Selbstzweifel abgelegt hat.
Harald Pointner ist Lehrer für psychiatrische Krankenpflege auf der Baumgartner Höhe in Wien.
Die 28 Schüler in seiner Klasse wundern sich über den Fotografen vom SONNTAG, der ihren Lehrer beim Unterricht fotografiert.
Denn was sie bis dahin nicht wussten: Pointner ist einer von 15 neuen Diakonen der Erzdiözese Wien. Er wird bald seinem Pfarrer Georg Fröschl in Breitensee in Penzing assistieren.
In seiner Funktion als Diakon kann er das Evangelium verkünden und predigen, die Taufe spenden, kirchliche Trauungen und Begräbnisse leiten, Wortgottesdienste feiern oder die Kommunion und Segnungen spenden.
„Ich freue mich ungemein auf diesen Dienst am Menschen. Ich möchte offen auf alle zugehen und ins Gespräch kommen. Mir ist es wichtig, menschennahe Worte zu finden und so zu sprechen, dass jeder merkt, wie zeitgemäß und modern das Evangelium ist“, erklärt Pointner.
Der 52-Jährige, der in Hütteldorf lebt, ist verheiratet und hat drei Kinder. Sein ältester Sohn Thomas ist stolz auf seinen Vater: „Ich freue mich sehr für ihn. Mein Vater hat die Stärke, Wissen gut zu vermitteln und Menschen zu motivieren. Gleichzeitig kann er sehr gut und aufrichtig zuhören. Die ganze Familie steht hinter ihm.“
Zu Gott gefunden hat Pointner vor knapp sechs Jahren während eines Familienurlaubes in Medjugorje in Bosnien und Herzegowina.
In den 1980er-Jahren berichteten Jugendliche von Marienerscheinungen in diesem Ort, die von der römisch-katholischen Kirche allerdings noch nicht anerkannt sind.
Pointner jedenfalls hat in Medjugorje eine sehr intensive und prägende Gotteserfahrung gemacht:
„Ich bin in der Kirche gesessen und habe gebetet. Dabei habe ich eine unglaubliche Liebe und Nähe zu Gott verspürt.
Bis dahin war ich in meinem Leben ständig ein Suchender, ich war ruhelos.
Doch plötzlich empfand ich eine innere Ruhe. Seitdem weiß ich, dass ich mein Leben in den Dienst Gottes stellen möchte.“
Während seiner vierjährigen Ausbildung zum Diakon hat es manchmal aber auch Selbstzweifel gegeben:
„Ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich mich gefragt, ob ich die Kraft haben werde, ein guter Diakon zu sein. Bin ich tatsächlich stark genug, Menschen zum Glauben hinzuführen?
Schaffe ich es zeitlich, meine Familie, meinen Beruf und meinen Dienst an Gott unter einen Hut zu bringen?
Doch meine Kinder und vor allem meine Frau haben mir diese Angst genommen und mich ermutigt weiterzumachen“, spricht Pointner offen aus.
Heute ist er glücklich darüber, dass er an seinem Ziel festgehalten hat.
In seiner neuen Funktion als Diakon wird Harald Pointner als erste Amtshandlungen nach seiner Weihe durch Kardinal Christoph Schönborn am 30. Oktober eine Taufe spenden und predigen: „Ich möchte jetzt endlich anpacken und meinen Beitrag für Gott leisten“, sagt er voller Motivation.
Dafür wünschen wir ihm und seinen 14 Kollegen von Herzen alles Gute.
Weihe am 15. Oktober
Kardinal Christoph Schönborn wird
am 15. Oktober um 15 Uhr im Wiener Stephansdom
14 Männer zum Dienst als Ständige Diakone in der Erzdiözese Wien weihen und einen Bruder des Franziskanerordens zum Diakon.
13 davon sind verheiratet.
In der Erzdiözese Wien gibt es insgesamt 202 Diakone.
Zwei davon sind im Auslandsdienst Ecuador im Einsatz.
Mehr Informationen:
www.diakon.at oder
weitere Informationen zu:
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
Weitere Informationen zu "Der SONNTAG" die Zeitung der Erzdiözese Wien