Dr. Jan-Heiner Tück ist Professor für Dogmatische Theologie an der Universität Wien.
Dr. Jan-Heiner Tück ist Professor für Dogmatische Theologie an der Universität Wien.
... in deine Hände lege ich mein Leben." ist das Lieblingsgebet Prof. Jan-Heiner Tücks.
Das Gebet ist die Quelle einer geistlichen Existenz, und jeder Christ, jede Christin ist aufgerufen, am geistlichen Profil des eigenen Lebens zu arbeiten.
Ich bete mit der Familie morgens und abends einen Psalm und ein Vater Unser. Wir tragen auch die Anliegen des Tages vor. Ich ziehe daraus Kraft. Mir ist auch wichtig, dass durch das gemeinsame Gebet für andere eine Art Solidarität entsteht.
Kardinal Christoph Schönborn hat für die Erzdiözese Wien zu einem „Jahr des Gebetes“ aufgerufen und darum gebeten, auch für ihn als Bischof zu beten. Ich halte das für eine ganz wichtige Initiative. Dadurch erhalten alle, die in der Erzdiözese versuchen, den gemeinsamen Glauben zu leben, das Bewusstsein, dass wir Volk Gottes unterwegs in dieser Zeit sind. Selbst wenn man im Einzelnen konkrete Fragen oder auch Kritik an der Kirchenleitung hat, wird man angemessene Formen der Kritik finden – weil man im Gebet verbunden ist.
Mir persönlich sind die Psalmen sehr lieb, weil sie die ganze Palette menschlicher Ausdrucksformen ins Wort führen. Alles, was das Leben an Höhen und Tiefen kennt, ist in poetisch dichter Weise enthalten. Ich komme immer wieder zurück auf das Wort:
„Herr, auf dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben.“
Ich hoffe, dass ich dieses Gebet auch in der Sterbestunde gelassen und getrost sprechen kann. Diese Getrostheit, letztlich mit meiner Existenz in Gott verankert zu sein. Es hilft mir sehr, mir das klar zu machen und dann auch weiterzugehen.
Themenschwerpunkt beten & Gebet
Grundgebete der katholischen Kirche
Alle Lieblingsgebete
Der Sonntag TestaboWiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" vier Wochen gratis testen. |