Der Blick auf die Landschaft, in der man schon mal gebetet hatte, kann einen immer wieder ans Rosenkranzbeten erinnern.
Der Blick auf die Landschaft, in der man schon mal gebetet hatte, kann einen immer wieder ans Rosenkranzbeten erinnern.
Überall bei uns am Land gibt es Orte, die uns die Heilsgeschichte vergegenwärtigen, nicht nur Marterln. Und wie der heilige Dominikus kann man die Landschaft selbst als Grundlage der Betrachtung nehmen. Beides gemeinsam ergibt bei Eduard Habsburg den Landschaftsrosenkranz.
In fast jedem Bezirk im nördlichen Niederösterreich und vermutlich überall anders am Lande auch gibt es Orte, an denen der Legende nach die Heilige Familie auf der Flucht geruht hat, oder die Gottesmutter bzw. ein Heiliger durchgekommen sein sollen. Wir spüren ein Bedürfnis nach Greifbarmachung, Vergegenwärtigung der Geschichten des Glaubens direkt in unsere Umgebung.
Und: Der Heilige Dominikus verwendete auf seinen langen Reisen die Landschaft, die er durchquerte, als Auslöser für Betrachtung, dauerndes Gebet und Gotteslob, woran Papst Benedikt am 8. August 2012 erinnert hat: „während er die Täler und Hügel durchquerte, betrachtete er die Schönheit der Schöpfung. Dann ging aus seinem Herzen ein Gesang des Lobes und des Dankes an Gott hervor für die vielen Gaben, vor allem für das größte Wunder: die von Christus gewirkte Erlösung.“
Aus diesen beiden Gedanken habe ich den Landschaftsrosenkranz kombiniert, den ich versuche, zumindest ab und zu auf meinem Arbeitsweg einzubauen.
Während ich also z. B. das Gesätz bete „den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast“, versuche ich, mir Maria am Weg zu Elisabeth vorzustellen, und zwar in jener Landschaft, die ich gerade aus dem Fenster sehe. Auf dem Hügel da drüben. An der Landstraße dort. Das reduziert die Ablenkung beim Gebet und macht den Arbeitsweg nach und nach zu einem Ort, in dem meine Heilsgeschichte sich ereignet. Legitim ist das sicher, denn Menschwerdung muss immer in meiner Welt stattfinden.
Die Herausforderung an die Fantasie ist in einer Plattenbausiedlung oder einer U-Bahn sicher größer als in Wald- und Weinviertel; und einige Gesätze des Rosenkranzes passen besser in die Landschaft als andere; aber ein Motivationsschub ist mit diesem „Kniff“ eigentlich immer dabei, und wenn es nur ist, dass ein bestimmter Hügel mich daran erinnert, dass hier „Maria zu Elisabeth gegangen“ ist und ich mal wieder meinen Rosenkranz auspacken sollte.
Der autor ist Verantwortlich für die deutschsprachige Version der katholischen internet-Infoplattform www.aleteia.org und bloggt unter habichtsburg.blogspot.co.at.
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