Viele können mit wiederholenden Gebeten wenig anfangen, dabei hilft es sehr, weil es so einprägsam ist.
Viele können mit wiederholenden Gebeten wenig anfangen, dabei hilft es sehr, weil es so einprägsam ist.
Bibelverse wiederholend beten um zur inneren Ruhe zu finden.
Alle Hochreligionen kennen Mantren, das sind heilige Formeln, deren häufige Wiederholung zur Sammlung und zum Inhaltsleer-Werden helfen soll. Im Hinduismus gibt der Guru (religiöser Meister) seinem Schüler ein individuelles Mantra.
Die frühchristlichen Mönchsväter in den Wüsten Ägyptens und Vorderasiens wiederholten immer wieder von ihnen selbst ausgesuchte Bibelverse, um zur inneren Ruhe und Offenheit für GOTT zu kommen („Hesychia“). Daraus entwickelte sich das JESUS-Gebet der Ostkirche und der Rosenkranz der Katholischen Kirche.
Leider können viele Menschen heute mit Wiederholungsgebeten – wie auch das Chorgebet oder eben der Rosenkranz – nichts mehr anfangen, weil sie es als „langweilig“ empfinden. Genau diese Leute finden sich aber mit der wiederholten Berieselung durch Fernsehwerbung durchaus ab. Vielleicht sollte man sich hier bewusst machen, dass Wiederholungen prägen – eine Tatsache, die die Wüstenväter offenbar ohne Psychologiestudium einfach aus eigener Erfahrung wussten.
Das JESUS-Gebet findet sich heute in zwei Versionen vor: „HERR JESUS CHRISTUS, erbarme dich meiner / unser“ oder „HERR JESUS CHRISTUS, sei mir armen Sünder gnädig“. Es wird mit dem Atem und / oder Herzschlag korreliert und wurde zum bevorzugten Mantra der östlichen Mönche und der russischen Pilger.
Zwei Texte aus dem Lukasevangelium (Verkündigung und Heimsuchung) wurden als Wiederholungsgebet verwendet – vielfach als Ersatz des Offiziums für Laien, also als Stundenbuch für jene, die nicht lesen konnten. Dazu hatten sich Betrachtungen des Lebens Jesu entwickelt, die zunehmend als fixe „Gesätze“ formuliert wurden.
Die Verbindung der Ave Marias mit fixen Gesätzen erfolgte im 15. Jahrhundert in der Kartause von Trier, um einem Novizen die Betrachtung der Bibel zu erleichtern.
Psalmen und Rosenkranz ergänzen einander: Gott ist nicht begrifflich zu erfassen, sondern nur in im Grunde inadäquaten Bildern, also Meditation, und in Bildlosigkeit, das ist die Kontemplation, zu erfahren. Die Psalmen leiten durch ihre Bildworte über zur Meditation, die Mantren durch ihre Wiederholungen zur Kontemplation.
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