Die freudreichen Rosenkranzgeheimnisse kreisen um die Ereignisse rund um Weihnachten und die Kindheit Jesu.
Die freudreichen Rosenkranzgeheimnisse kreisen um die Ereignisse rund um Weihnachten und die Kindheit Jesu.
Betrachtende Hinführung zu den Rosenkranzgeheimnissen anhand biblischer Texte.
Zusammengestellt von Sr. Katharina Deifel OP.
Den Du, oh Jungfrau, vom Hl GEIST empfangen hast (Lk 1,26-38) |
Im sechsten Monat wurde der Engel GABRIEL von GOTT in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens JOSEF verlobt, der aus dem Hause DAVID stammte. Der Name der Jungfrau war MARIA.. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, Du Begnadete, der HERR ist mit Dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte Dich nicht, MARIA. Denn Du hast bei GOTT Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohne wirst Du gebären: dem sollst Du den Namen JESUS geben. Er wird groß sein und SOHN des Höchsten genannt werden. GOTT, der HERR, wird Ihm den Thron Seines Vaters DAVID geben. Er wird über das Haus JAKOB in Ewigkeit herrschen, und Seine Herrschaft wird kein Ende haben. MARIA sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Hl GEIST wird über Dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird Dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und SOHN GOTTES genannt werden. Auch ELISABETH, Deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl die als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für GOTT ist nichts unmöglich." Da sagte MARIA: Ich bin die Magd des HERRN; mir geschehe, wie Du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Ich sitze still in meinem Zimmer, schaue in das ruhige Licht einer Kerze und träume von meiner Zukunft. Ich bin sehr glücklich. Denn mein Vater hat mich mit JOSEF verlobt und nicht mit dem reicheren JAKOB, weil er merkte, wie sehr ich mich zu JOSEF hingezogen fühle. Ich stelle mir meinen JOSEF vor, wie er mich jeden Abend ansieht, wenn ich an seiner Werkstatt vorbeigehe, um vom Dorfbrunnen Wasser zu holen. Er ist der Mann, dem ich mich ganz schenken, mit dem ich mein ganzes Leben verbringen möchte.
Das Licht der Kerze beginnt zu flackern. Ich werde unruhig. Warum nur zerrinnt mein schöner Traum? War es GOTTES Traum oder nur der meine? Eine würgend Angst schnürt meine Kehle zu: Nimmt mir GOTT den, den ich über alles liebe? Ein Windstoß hat die Kerze ausgelöscht. Es ist dunkel geworden – dunkel um mich, dunkel in mir.
Ich versuche, in mich hineinzuhören und ruhig zu werden. Nur langsam beruhigen sich meine wirren Gedanken und Ängste. Ich zünde die Kerze wieder an, schaue in ihr ruhig gewordenes Licht. Meine eigenen Gedanken sind verstummt, ich bin ganz Hörende, ganz leer und offen für das, was GOTT mir sagen will.
Und plötzlich die Gewissheit: Ich bin zu anderem berufen. In mir will der Schöpfer Geschöpf werden, um Sich endgültig an Seine Schöpfung zu binden und den Vergöttlichungsprozess der Schöpfung zu beginnen, um Unvollkommenes vollkommen, Endliches unendlich, Zeitliches ewig werden zu lassen. Ich verstehe es nicht, aber ich sage einfach: JA |
Den Du, oh Jungfrau, zu ELISABETH getragen hast (Lk 1,39-56) |
Nach einigen Tagen machte sich MARIA auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des ZACHARIAS und begrüßte ELISABETH. Als ELISABETH den Gruß MARIAS hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib Da wurde ELISABETH vom HL. GEIST erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines HERRN zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der HERR ihr sagen ließ. Da sagte MARIA:
Meine Seele preist die Größe des HERRN, und mein Geist jubelt über GOTT, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit Seiner Magd hat Er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und Sein Name ist heilig. Er erbarmt Sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die Ihn fürchten. Er vollbringt mit Seinem Arm machtvolle Taten,: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt Er mit Seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt Sich Seines Knechtes Israel an und denkt an Sein Erbarmen: Das Er unseren Vätern verheißen hat, ABRAHAM und seinen Nachkommen auf ewig
Ich versetze mich in MARIA.
Er schenkt Seinem Volk – das heißt uns allen – Seine Barmherzigkeit – im Hebräischen: Seine Mutterschoßlichkeit – Er birgt uns alle in Seinem geistigen Mutterschoß auf ewig. |
Den Du, oh Jungfrau, zu Bethlehem geboren hast (Lk 2,1-20) |
In jenen Tagen erließ Kaiser AUGUSTUS den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal.; damals war QUIRINIUS Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.
So zog auch JOSEF von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt DAVIDs, die Bethlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht DAVIDs. Er wollte sich eintragen lassen mit MARIA, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete Als sie dort waren, kam für MARIA die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte Ihn in Windeln und legte Ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In jeder Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihren Herden. Da trat der Engel des HERRN zu ihnen, und der Glanz des HERRN umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll. Heute ist in der Stadt DAVIDs der Retter geboren; Er ist der MESSIAS, der HERR. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das GOTT lobte und sprach: Verherrlicht ist GOTT in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen Seiner Gnade.
RETTER und HERR – Titel der hellenistischen Herrscher, Titel der römischen Kaiser. Der Weihnachtsengel überträgt diese Titel „heute“, d.h. ein für allemal, auf CHRISTUS: Ab „heute“ soll sich jeder Mensch entscheiden, ob er sein Heil von irdischen Machthabern oder von GOTT erwartet – eine Entscheidung, die wir alle treffen müssen, eine Entscheidung, die das Leben kosten kann.
„Wird CHRISTUS tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir, du bliebst doch tausendmal verloren“ (ANGELUS SILESIUS)
Notwendig muss es so sein, dass sie eine „Jungfrau“ war, jener Mensch, von dem JESUS empfangen ward. Jungfrau besagt so viel wie ein Mensch, der von allen fremden Bildern ledig ist, so ledig, wie er war, da er noch nicht war. ...Wenn nun der Mensch immerfort Jungfrau wäre, so käme keine Frucht von ihm. Soll er fruchtbar werden, so ist es notwendig, dass er Weib sei... Eine Jungfrau, die ein Weib ist, die frei ist und ungebunden ohne Ich-Bindung, die ist GOTT und sich selbst allzeit gleich nahe. Die bringt viele Früchte, und die sind groß, nicht weniger und nicht mehr als GOTT selbst ist. Diese Frucht und diese Geburt bringt diese Jungfrau, die ein Weib ist, zustande, und sie bringt alle Tage hundertmal und tausendmal Frucht, ja unzählige Male, gebärend und fruchtbar werdend aus dem alleredelsten Grunde, daraus der VATER Sein ewiges WORT gebiert, aus dem wird sie fruchtbar mitgebärend. (M.ECKHART, Predigt 2) |
Den Du, oh Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast (Lk 2,21-40) |
Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man Ihm den Namen JESUS, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß Seiner Mutter empfangen wurde.
Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des MOS vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem HERRN zu weihen, gemäß dem Gesetz des HERRN, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem HERRN geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des HERRN vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. In Jerusalem lebte damals ein Mann namens SIMEON. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der Hl GEIST ruhte auf ihm. Vom Hl GEIST war ihm offenbart worden, er werden den Tod nicht schauen, ehe er den MESSIAS des HERRN gesehen habe. Jetzt wurde er vom GEIST in den Tempel geführt und als die Eltern JESUS hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm SIMEON das Kind in seine Arme und pries GOTT mit den Worten: Nun lässt Du, HERR, Deinen Knecht, wie Du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das Du vor allem Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für Dein Volk Israel. Sein Vater und seine Mutter staunten über diese Worte, die über JESUS gesagt wurden. Und SIMEON segnete sie und sagte zu MARIA, der Mutter JESU: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch Ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. Damals lebte auch eine Prophetin namens HANNA, eine Tochter PENUELs, aus dem Stamm ASCHER. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt.; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente GOTT mit Fasten und Beten. In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries GOTT und sprach über das Kind mit allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als Seine Eltern getan hatten, was das Gesetz des HERRN vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in die Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; GOTT erfüllte es mit Weisheit, und Seine Gnade ruhte auf Ihm.
Lukas verbindet hier – bewusst oder unbewusst – zwei jüdische Bräuche: die Reinigung der Wöchnerin, d.h. ihre Wiedererlangung der Kultfähigkeit, und die Weihe der Erstgeburt, also des Wertvollsten, was Eltern haben, an GOTT. Wenn wir diese Bräuche aus ihrem historischen Zusammenhang lösen und auf uns selbst beziehen, machen sie uns darauf aufmerksam, dass wir erst vor GOTT hintreten und Ihn empfangen können, wenn wir alles, was nicht Er ist, gelassen haben. Dazu zwei kleine Texte von M. ECKEHART:
Der Mensch soll zuerst sich selbst lassen, dann hat er alles gelassen. Fürwahr, ließe ein Mensch ein Königreich oder die ganze Welt, behielte aber sich selbst, so hätte er nichts gelassen. Lässt der Mensch aber von sich selbst ab, was wer auch dann behält, sei´s Reichtum oder Ehre oder was immer, so hat er alles gelassen. (M.ECKHART, Von ungelassenen Leuten)
Du musst wissen, dass sich noch nie ein Mensch in diesem Leben so weitgehend gelassen hat, dass er nicht gefunden hätte, er müsse sich noch mehr lassen. Der Menschen gibt es wenige, die das recht beachten und darin beständig sind. Es ist ein gleichwertiger Austausch und ein gerechter Handel: So weit du ausgehst aus allen Dingen, so weit, nicht weniger und nicht mehr, geht GOTT ein mit all dem Seinen (M.ECKHART, Vom Nutzen des Lassens) |
Den Du, oh Jungfrau, im Tempel wieder gefunden hast (Lk 2,41-52) |
Die Eltern JESU gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als Er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge JESUS aber blieb in Jerusalem, ohne dass Seine Eltern es merkten. Sie meinten, Er sie irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie Ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie Ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten Ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie Ihn im Tempel; Er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die Ihn hörten, waren erstaunt über Sein Verständnis und über Seine Antworten. Als Seine Eltern Ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und Seine Mutter sagte zu Ihm: Kind, wie konntest Du uns das antun? Dein Vater und ich haben Dich voll Angst gesucht. Da sagte Er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem VATER gehört? Doch sie verstanden nicht, was Er damit sagen wollte. Dann kehrte Er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen. JESUS aber wuchs heran, und Seine Weisheit nahm zu, und Er fand Gefallen bei GOTT und den Menschen.
Diese legendenhafte Erzählung bringt zwei Schwerpunkte: Erstens, dass JESUS sich immer mit dem VATER verbunden fühlte, aber auch für seine Berufung nur sukzessive klar wurde. Zweitens, dass JESUS hier andeutet, was Er später in Seiner Lehrtätigkeit ausspricht und durch die oft radikale Berufung von Jüngern bis heute einfordert: dass es wichtigere Bindungen gibt als die der natürlichen Verwandtschaft. Er respektiert diese natürlichen Bindungen zwar durchaus – hier dadurch, dass Er mit Seinen Eltern nach Nazaret zurückkehrt, ihnen gehorsam ist und offenbar bis zu Seinem öffentlichen Wirken im Handwerksbetrieb JOSEFs mitarbeitet - , aber Er bezieht diese Bindungen zugleich auf die einzig absolute Bindung hin, auf die Bindung an GOTT. So stellt Er die vom Menschen entstellte Ordnung wieder her: zuerst GOTT, dann die Geschöpfe in der von GOTT gewollten Reihung. Oder, wie es in der Bergpredigt heißt: Euch aber muss es zuerst um Sein Reich und um Seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.(Mt 6,33) |
"Mein Mann war so richtig charmant katholisch"Schwester Katharina Deifel erzält wie sie zum Glauben kam. |
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