Die schmerzreichen Rosenkranzgeheimnisse kreisen um die Ereignisse rund um Weihnachten und die Kindheit Jesu.
Die schmerzreichen Rosenkranzgeheimnisse kreisen um die Ereignisse rund um Weihnachten und die Kindheit Jesu.
Betrachtende Hinführung zu den Rosenkranzgeheimnissen anhand biblischer Texte.
Zusammengestellt von Sr. Katharina Deifel OP.
„JESUS, der für uns Blut geschwitzt hat" (Lk 22,39-46) |
Dann verließ JESUS die Stadt und ging, wie Er es gewohnt war, zum Ölberg; Seine Jünger folgten Ihm. Als Er dort war, sagte Er zu ihnen: Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet! Dann entfernte Er Sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete: VATER, wenn Du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern Dein Wille soll geschehen. Da erschien Ihm ein Engel vom Himmel und gab Ihm Kraft. Und Er betete in Seiner Angst noch inständiger, und Sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte. Nach diesem Gebet stand Er auf, ging zu den Jüngern und fand sie schlafend; denn sie waren vor Kummer erschöpft. Da sagte Er zu ihnen: Wie könnt ihr schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet.
Bei der Taufe im Jordan nimmt JESUS die Berufung zum LiebesMESSIAS an – am Ölberg, der letzten realen Fluchtmöglichkeit, bleibt Er dieser Entscheidung treu, obwohl sie Ihn das Leben kostet
Worin besteht dein Schmerz? Es ist die Erfahrung, nicht zu erhalten, was du am meisten brauchst. Es ist ein Ort der Leere, an dem du den Mangel an Liebe, nach der du dich so sehnst, in aller Schärfe spürst. An diesem Ort wirst du mit deinen Wunden und mit deinem Unvermögen, dich selbst zu heilen, konfrontiert ... Dein Überlebensinstinkt reagiert auf ihn mit Fluchtgedanken und sucht nach etwas anderem, das dir ein Gefühl von Daheimsein gibt, obwohl du genau weißt, dass du es in der Welt nicht finden kannst. Du musst darauf zu vertrauen beginnen, dass deine Erfahrung der Leere kein Endpunkt ist, dass es darüber hinaus einen Ort gibt, wo du in Liebe gehalten wirst.
(NOUWEN H., Die innere Stimme der Liebe, Freiburg 1997, 39.) |
„JESUS, der für uns gegeißelt worden ist" (Joh 19, 1-5) |
Darauf ließ PILATUS JESUS geißeln. Die Soldaten flochten einen Kranz von Dornen; den setzten sie Ihm auf und legten Ihm einen Purpurmantel um. Sie stellten sich vor Ihn hin und sagten: Heil Dir, König der Juden! Und sie schlugen Ihm ins Gesicht. PILATUS ging wieder hinaus und sagte zu ihnen: Seht, ich bringe Ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass Ich keinen Grund finde, Ihn zu verurteilen. JESUS kam heraus; Er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel. PILATUS sagte zu ihnen: Seht, das ist der Mensch!
Heute sind sich Psychologen darüber einig, dass Schläge – über den physischen Schmerz hinaus – psychische Wunden erzeugen, weil sie demütigen. Unsere Sprache, die große Verräterin unserer oft unbewussten Gefühle, offenbart das treffend in Redewendungen wie „Ich fühle mich nieder-geschlagen", „Ich erlebe eine Beleidigung wie einen Schlag ins Gesicht", ... Rigide Erziehungssysteme und diktatorische Politsysteme zeigen daher gleichermaßen eine Vorliebe für die Prügelstrafe – sie de-müt-igt, sie raubt den Mut, sie nimmt die Menschenwürde. Doch dadurch, dass JESUS auch diese Entmenschlichung trägt, verwandelt, vermenschlicht, ja, vergöttlicht Er sie – Er steht vor uns da als der Ecce Homo, als der exemplarische Mensch. |
„JESUS, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist" (Mk 15, 16-20) |
Die Soldaten führten Ihn in den Palast hinein, das heißt in das Prätorium, und riefen die ganze Kohorte zusammen. Dann legten sie Ihm einen Purpurmantel um und flochten einen Dornenkranz, den setzten sie Ihm auf und grüßten Ihn: Heil Dir, König der Juden! Sie schlugen Ihn mit einem Stock auf den Kopf und spuckten Ihn an, knieten vor Ihm nieder und huldigten Ihm. Nachdem sie so ihren Spott mit Ihm getrieben hatten, nahmen sie Ihm den Purpurmantel ab und zogen Ihm Seine eigenen Kleider wieder an.
Was uns heutige Menschen am Leben JESU bewegt, sind nicht mehr die Wunder, die Er gewirkt hat; vielleicht nicht einmal in erster Linie, was Er gepredigt hat. Was uns bewegt, ist, dass JESUS erfolglos war, dass Sein Leben – menschlich gesehen – gescheitert ist, dass Er einsam war, dass Er ohnmächtig war gegenüber Politik und den Mächten Seiner Zeit und dass Er am Ende auch noch durch die Furchtbarkeit der GOTTESferne hindurch musste.
Ich glaube, nur weil das alles mit JESUS so war, konnte Sich GOTT in Ihm für alle Zeiten verständlich machen, drang Er mit Seiner Botschaft bis in die Mitte unseres Lebens hinein. Erst so begreifen wir die Botschaft, die GOTT uns in JESUS sagen will, die Botschaft, die da lautet, dass GOTT uns liebt, dass Er Sich unser erbarmt, dass Er gerade auf der Seite der Armen und Entrechteten, der Einsamen und der Erfolglosen steht. Erst so wird GOTT für uns glaubwürdig.
Ich meine also, die Menschwerdung hat etwas mit der Glaubwürdigkeit GOTTES zu tun, und genau das ist es, was ich heute sagen wollte. Entweder GOTT spricht zu uns in der Weise der Menschwerdung, wie sie in JESUS geschehen ist, oder Er erreicht uns überhaupt nicht. Gerhard LOHFINK |
„JESUS, der für uns das schwere Kreuz getragen hat" ( Lk 23-26-31) |
Als sie JESUS hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Kyrene namens SIMON, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter JESUS hertrage. Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um Ihn klagten und weinten. JESUS wandte Sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich, weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, das wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns, und zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?
Die Geschichte vom Bambus In einem großen Garten wuchs ein Bambusbaum. Der Herr des Gartens hatte seine Freude an ihm. Von Jahr zu Jahr wurde er kräftiger und schöner. Eines Tages aber blieb er vor ihm stehen und sagte: „Lieber Bambus, ich brauche dich!" Der Baum antwortete: „Herr, ich bin bereit, gebrauche mich, wie du willst." Die Stimme des Herrn wurde ernst: „Um dich zu gebrauchen, muss ich dich beschneiden!" Der Baum erzitterte: „Mich beschneiden - Deinen schönsten Baum im Garten?" Der Herr aber sagte noch ernster: „Wenn ich dich nicht beschneide, kann ich dich nicht gebrauchen".
Im Garten wurde es ganz still. Der Wind hielt den Atem an. Langsam beugte der Bambus seinen herrlichen Kopf und sagte leise: „Herr, wenn du mich anders nicht gebrauchen kannst, dann beschneide mich!" Doch der Herr fuhr fort: „Mein geliebter Bambus, ich werde dir auch deine Blätter und Äste abschneiden!" „Ach Herr, davor bewahre mich. Zerstöre meine Schönheit, aber lass mir Blätter und Äste!" „Wenn ich sie dir nicht abschneide, kann ich dich nicht gebrauchen"...Bis ins Mark getroffen, flüsterte der Bambus: „Herr, schlag sie ab!"
„Mein geliebter Bambus, ich muss dir noch mehr antun. Ich muss dich mitten durchschneiden und dein Herz herausnehmen. Wenn ich das nicht tue, kann ich dich nicht gebrauchen." Da neigte sich der Bambus bis zur Erde: "Herr, schneide und teile!" So schnitt der Herr des Gartens den Bambus, hieb seine Äste ab, teilte ihn in zwei Teile und schnitt sein Herz heraus. Dann trug er ihn mitten durch dir trockenen Felder in die Nähe einer Quelle. Dort verband er mit dem Bambusstamm die Quelle mit der Wasserrinne im Feld. Und das klare, glitzernde Wasser schoss durch den zerteilten Körper des Bambus in den Kanal und floss auf die dürren Felder, um eine reiche Ernte möglich zu machen. – So wurde der herrliche Bambus zum großen Segen, als er gebrochen und zerschlagen war. |
JESUS, der für uns gekreuzigt worden ist" (Mk 15,24-25.33—34. 37) |
Dann kreuzigten sie JESUS. Sie warfen das Los und verteilten Seine Kleider unter sich und gaben jedem, was ihm zufiel. Es war die dritte Stunde, als sie Ihn kreuzigten. Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine große Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde Und in der neunten Stimme rief JESUS mit lauter Stimme: Mein GOTT, mein GOTT, wozu hast Du mich verlassen? ...Und mit einem lauten Schrei hauchte Er den GEIST aus.
GOTT ist allgegenwärtig – eine akademische Aussage der Theologie? Nein, sondern die religiöse Grund-erfahrung des Menschen: Es gibt niemanden und nichts, der und das von GOTT verlassen sein könnte. Wir können uns aber GOTTverlassen fühlen, entweder weil wir selbst uns diese Grunderfahrung verstellt haben oder weil GOTT Sich uns entzieht, damit wir Ihn nicht wegen Seiner Gaben, sondern um Seiner Selbst willen lieben lernen.
Aber wozu machte JESUS diese GOTTverlassenheit durch? Damit GOTT durch Ihn stellvertretend auch noch in der scheinbaren GOTTverlassenheit gegenwärtig sein kann, damit auch die „Hölle" in das Leben GOTTES hineingenommen wird – denn: Nur was GOTT angenommen hat, hat Er auch erlöst (IGNATIUS v. Antiochien) |
"Mein Mann war so richtig charmant katholisch"Schwester Katharina Deifel erzält wie sie zum Glauben kam. |
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