Hl. Patrick: Keine Erfolgsgeschichte ohne Hindernisse
Hl. Patrick: Keine Erfolgsgeschichte ohne Hindernisse
Ein junger Christ, Opfer antiken Menschenhandels, wird zum Missionar von Irland und darüber hinaus. Am 17. März feiert die Kirche den Gedenktag des Hl. Patrick.
Patrick wird als Patricius um 400 in der römischen Siedlung Banna Venta Berniae (vermutlich heutiges Banwell in Somerset) oder in Old Kilpatrick in Schottland geboren. Es gibt auch Traditionen, die Nordfrankreich als seine Herkunft angeben. Die erste greifbare Quelle zu Patricks Leben ist eine legendhafte Schilderung durch den Mönch Palladius. Darüber hinaus werden ihm persönlich das Werk „Bekenntnis“ und ein „Brief an die Soldaten des Croticus“ zugeschrieben.
Als Enkel eines Priesters und Sohn eines Diakons geboren, wird Patrick im Alter von 15 Jahren von Piraten entführt und als Sklave nach Irland gebracht. Nach der Erscheinung eines Engels gelingt ihm die Flucht nachhause. Gleichzeitig erhält er auch den Auftrag wieder nach Irland zurückzukehren, um dort das Evangelium zu verkünden. Zuvor wird er Mönch im französischen Kloster Lérins, erhält zunächst die Priester und dann die Bischofsweihe, dem Bericht des Palladius zufolge durch Papst Coelestin I persönlich. Im Jahr 432 betritt er wieder Irland – zusammen mit 24 Gefährten.
Patrick gewinnt das Wohlwollen mehrerer Stammeskönige. Als Sklave hat er die irische Sprache erlernt. Er feiert die Liturgie und verkündet das Evangelium in der Sprache der Einheimischen. Das kommt ihm nun entgegen. Durch diese Inkulturation entsteht eine ganz eigene Art des Gottesdienstes und der Spiritualität, die später von irischen Mönchen aus den Klostergründungen Patricks bis weit in den Donauraum hineingetragen wird. Bischof Vitalis von Salzburg gehört zu diesen irischen Missionaren. Aber auch das viele Jahrhunderte später errichtete Schottenkloster auf der Wiener Freyung wird noch von iroschottischen Mönchen besiedelt.
Keine Erfolgsgeschichte ohne Hindernisse: Auf der irischen Insel schlägt Patrick erwartungsgemäß Widerstand von den einheimischen, keltischen Druiden entgegen. Sein Charisma setzt sich aber durch. Zahlreiche Wunder werden ihm zugeschrieben. Schon bei seiner Ankunft sollen alle Schlangen und giftigen Tiere Irland verlassen haben. Die Patrick selbst zugeschriebene, fragmentarische Schrift "Bekenntnis" berichtet, er soll persönlich tausende Iren getauft und 365 Kirchen, darunter auch die Bischofskirche in Armagh, gebaut haben. Das irische Wappensymbol, das dreiblättrige Kleeblatt, geht der Überlieferung nach auf die Predigt Patricks über die Dreifaltigkeit des einen Gottes zurück.
Am Osterfest 433 zündet Patrick auf einem weit ins Land sichtbaren Hügel beim heutigen Slane ein Feuer an und verkündet damit am ursprünglichen Sitz der irischen Könige den Sieg Christi über die Finsternis. Seither ziehen Scharen von Pilgern auf den Berg - viele mit bloßen Füßen oder auf den Knien. Bis heute wird dort die Stelle verehrt, auf der Patrick vierzig Tage lang im Gebet gekniet haben soll, sodass seine Knie einen Abdruck hinterließen. Nach der Überlieferung stirbt Patrick am 17. März 461 oder 491 in Downpatrick.
Er gilt als Patron von Irland, der Bergleute, Schmiede, Friseure; des Viehs; gegen Ungeziefer, Viehkrankheiten, Anfeindungen des Bösen. Infolge der verschiedenen Emigrationswellen verbreitete sich die Verehrung des Hl. Patrick ausgehend von Irland weltweit, vor allem in den USA und in Australien. Zahlreiche Kirchen in den USA haben ihn zum Patron. Auch die irische Community in Wien feiert St. Patrick’s Day traditionell mit einem Gottesdienst in der Schottenkirche und einem Empfang.