Ob zu Füßen des Kapitols oder oben am Palatin - überall findet man die Spuren der römischen Stadtheiligen Francesco Romana - Franziska von Rom
Wer Rom nur flüchtig durchstreift, mag das unscheinbare graubraune Hausin der Via del Teatro di Marcello unweit von Kapitol und S. Maria in Aracoeli übersehen. Dabei liegt hinter dieser fast unsichtbaren Fassade ein Ort voller Geschichte: das Kloster Tor de’Specchi, das sich nur einmal im Jahr, am 9. März, für Besucher öffnet.
Entstanden ist diese klösterliche Gemeinschaft auf Initiative einer bemerkenswerten Frau: Francesca Ponziani, später bekannt als die heilige Francesca Romana. Sie kam 1384 im Umfeld der Piazza Navona zur Welt und sehnte sich bereits als Kind nach einem frommen Leben in Buße und Gebet. Doch ihre Eltern planten anders und gaben sie mit nur zwölf Jahren an Lorenzo Ponziani zur Ehe. Trotz ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter fand Francesca jedoch Wege, sich bedürftigen Menschen zu widmen und, während Rom vom Papstschisma, Seuchen und politischen Wirren heimgesucht wurde, aufrichtig Nächstenliebe zu üben.
Ihre tatkräftige Fürsorge verschmolz dabei mit einem intensiven geistlichen Erleben: Man sagte ihr mystische Visionen nach, und stets wurde sie in der Kunstdarstellung von einem Engel begleitet. Im Jahr 1433 gelang es ihr, ihre ursprüngliche Idee einer gottgeweihten Gemeinschaft umzusetzen: Neun Frauen zogen als Benediktiner- Oblatinnen in ein „bescheidenes Haus“ am Fuß des Kapitols, den sogenannten "Spiegelturm" – Tor de’ Specchi. Francesca selbst trat erst nach dem Tod ihres Gatten in dieses Kloster ein und verbrachte hier ihre letzten Jahre. Viele Jahrhunderte später wird ein anderer römischer Heiliger hier Seelosrger sein: der Hl. Philipp Neri .
Heute führt der Weg vieler zunächst an ihr Grab in Santa Francesca Romana (auch S. Maria Nuova), wie die Kirche unweit des Kolosseums heißt, in der man Francescas sterbliche Überreste verehren kann. Besonders am 9. März, ihrem Gedenktag, lockt der Ort mit der seit den 1930er-Jahren traditionellen Autosegnung zu Ehren der heiligen Patronin aller Autofahrer und der einmaligen Gelegenheit, die Toredes Klausurklosters Tor de’Specchi unten, am Fuß des Kaptiols zu durchschreiten.
Die mittelalterliche Heilige ist gemeinsam mit dem gebürtgen Florentiner Filippo Neri bis heute die große Patronin Roms und wird von vielen einheimischen Pilgerinnen und Pilgern verehrt und angerufen.
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