Karl Strobl (* 20. Januar 1908 in Wilhelmsdorf bei Poysdorf; † 21. August 1984 in Wien) war ein österreichischer Priester und Pionier der Hochschulseelsorge.
Karl Strobl (* 20. Januar 1908 in Wilhelmsdorf bei Poysdorf; † 21. August 1984 in Wien) war ein österreichischer Priester und Pionier der Hochschulseelsorge.
30. Gedenktag für Prälat Karl Strobl dem Pionier der Hochschulseelsorge
Die Kirche gedenkt in den kommenden Wochen des vor 30 Jahren, am 21. August 1984, verstorbenen Prälaten Karl Strobl. Der Wiener Hochschulseelsorger gehörte zur geistigen Avantgarde der katholischen Kirche in Österreich. Gemeinsam mit seinem Weggefährten Msgr. Otto Mauer leistete Strobl ab der Verfolgungszeit unter dem NS-Regime Pionierarbeit für den Aufbau der katholischen Hochschulseelsorge in Österreich. Generationen von Studenten wurden von der geistigen Weite wie auch der tiefen Gläubigkeit und Kirchenverbundenheit des gebürtigen Weinviertlers geprägt.
Das Gedenken zum 30. Todestag Strobls beginnt am 31. August um 9 Uhr mit einem feierlichen Gedenkgottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Bründl in Poysdorf. Die Messe, der ein Besuch am Grab Strobls in Poysdorf folgt, wird der als früherer Hochschulseelsorger von Strobl geprägte Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari feiern.
Der Frage nach den Prinzipien einer zeitgemäßen Hochschulseelsorge ist am 1. Oktober um 17 Uhr das Symposion „Denken oder Glauben?“ im Wiener Otto-Mauer-Zentrum gewidmet. Auf Einladung des Katholischen Akademikerverbandes Wien und des Vereins „Freunde der Katholischen Hochschulgemeinde Wien“ wird dabei der Innsbrucker Pastoraltheologe Christian Bauer das Hauptreferat halten.
Karl Strobl wurde 1908 in Wilhelmsdorf bei Poysdorf als Sohn eines Weinbauern geboren. Er wurde 1931 in Wien zum Priester geweiht und 1938 zum Leiter der Studentenseelsorge in Wien berufen – eine Aufgabe, die er bis 1969 innehatte. Während des Zweiten Weltkriegs bildete er in der Peterskirche einen Kreis des geistigen Widerstands gegen den Nationalsozialismus.
Das von Strobl entwickelte Modell der „Hochschulgemeinde“ bewährte sich nach 1945 in allen österreichischen Hochschulstädten. Ein bleibendes sichtbares Erbe schuf Strobl hier mit dem Haus in der Wiener Ebendorferstraße („Edith-Stein-Haus“), das er in der Nachkriegszeit erworben hatte, um seine Vision eines studentischen Wohn- und Begegnungsortes zu verwirklichen.
Strobl zählte zu den Gründern der Katholischen Hochschuljugend Österreichs, der (nicht mehr bestehenden) Zeitschrift „Wort und Wahrheit“ und des „Forums St. Stephan“, das sich das Gespräch zwischen Wissenschaft, Kunst und Kultur zu Anliegen gemacht hat. Als Erbe von Msgr. Otto Mauer gab er den entscheidenden Anstoß zur Gründung des „Otto-Mauer-Fonds“ und zur Stiftung des „Otto-Mauer-Preises“.
Als langjähriger geistlicher Assistent der Katholischen Aktion Österreichs prägte er auch entscheidend die Katholikentage seiner Zeit mit.