Chiara Lubich, Gründerin der Fokolar-Bewegung 2001 im Gespräch mit Kardinal Schönborn. Seit Jänner 2015 läuft der Seligsprechungsprozess für sie.
Chiara Lubich, Gründerin der Fokolar-Bewegung 2001 im Gespräch mit Kardinal Schönborn. Seit Jänner 2015 läuft der Seligsprechungsprozess für sie.
In Rom gelebt und auf der ganzen Welt gewirkt: Chiara Lubich hat die internationale Fokolar-Bewegung gegründet. Mittlerweile hat ihr Seligsprechungsprozess begonnen.
Chiara Lubich, die Gründerin der Fokolarbewegung, wurde 1920 in Trient geboren. Während des Krieges hat sie sich die Frage gestellt: Was vergeht und was bleibt? Gott bleibt – und Gott ist die Liebe. So begann Chiara mit Freunden, ihr Leben ganz nach dem Evangelium auszurichten.
Sie wollten das soziale Problem von Trient lösen: Chiara und ihre Freunde haben Kranke gepflegt, die Gütergemeinschaft gelebt und andere Menschen angeregt, Dinge zu bringen, um sie in den Armenvierteln der Stadt zu verteilen. Es ging darum, die gegenseitige Liebe zu leben und den Menschen mitzuteilen: Gott liebt dich. Daraus ist eine Gemeinschaft entstanden, denn die Häuser waren ausgebombt, so sind die Freunde zusammengezogen.
1943 hat Chiara verstanden, dass sie sich Gott ganz schenken möchte – was sie zunächst nur für sich entschieden hat. Dann sind Frauengemeinschaften entstanden, später auch solche für Männer. Der Geist hat sich schnell ausgebreitet, in Italien, in ganz Europa, bis hin nach Brasilien.
Die Mariapolis sind und waren ein wichtiger Bezugspunkt der Bewegung. Nach einigen Jahren war Chiara mit Freunden und Bekannten auf Urlaub in den Dolomiten, dort haben sie ihre Beziehung zu Gott intensiv erlebt. Chiara hatte da eine intensive Zeit der inneren Erkenntnis. Daraus haben sich die Sommer-Mariapolis entwickelt: Jeden Sommer haben immer mehr Leute in den Dolomiten Urlaub gemacht, später auch verteilt auf andere Länder. Dabei geht es stets darum, Urlaub zu machen mit dem Geist der gegenseitigen Liebe.
Eine sehr wichtige Entdeckung für Chiara war Jesus, der Verlassene am Kreuz. Damit hat sie die Liebe entdeckt und bis zu welchem Maß sie geht: Jesus ist bereit, sich von Gott verlassen zu fühlen. Wenn wir dahin kommen und bereit sind, alles aus Liebe zu verlieren, dann schafft Gott die Einheit zwischen Gott und Mensch wieder neu. Und darin liegt die Berufung der Fokolare: Bis zur Grenze zu gehen, um die Einheit wieder neu zu erlangen. Chiara Lubichs Vermächtnis ist es auch, „dass alle eins sind“, Familie sind. Das Zeugnis besteht darin, Zeichen der Liebe Gottes zu sein durch die gegenseitige Liebe.
Chiara Lubich hat in Rom gelebt und auf der ganzen Welt gewirkt: Die Fokolarbewegung gibt es heute in 184 Ländern. Für ihren Einsatz für Dialog und Völkerverständigung wurde sie mit Auszeichnungen wie dem Templeton-Preis geehrt. 2008 ist sie im Alter von 88 Jahren gestorben, begleitet von der Bewegung aus aller Welt. Im Jänner 2015 hat der Seligsprechungsprozess begonnen.
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