In seinen Werken versuchte Isidor das gesamte weltliche und religiöse Wissen zu vereinen.
In seinen Werken versuchte Isidor das gesamte weltliche und religiöse Wissen zu vereinen.
Für den 4. April gibt es zahlreiche Heilige. Warum interessiert uns ausgerechnet Isidor von Sevilla?
Die Antwort ist sozusagen berufsbedingt. Isidor ist seit fast 20 Jahren als Patron des Internets im Gespräch. Offizielle Bestätigung dieses Patronats gibt es bisher nicht. Trotzdem ist Isidor eine bemerkenswerte Gestalt.
Er wurde um 560 nach Christi als Sohn einer reichen römischen Familie geboren. Bereits als Jugendlicher wurde er Mönch. Schon mit 30 Jahren war er Abt und verfasste besonders strenge Regeln für das Zusammenleben der Mönche.
Das allein qualifiziert ihn freilich noch nicht als Patron des Internets. Isidor galt in seiner Zeit nicht nur als strenger Mönch, sondern noch mehr als Universalgelehrter. Die Bibliothek seines Klosters war eine der berühmtesten ihrer Zeit und beim 3. Konzil von Toledo war Isidor einer der führenden Theologen.
In seinen Werken versuchte er das gesamte weltliche und religiöse Wissen zu vereinen. Er gilt als Verfasser der Enzyklopädie Etymologiarum sive originum libri XX, die in 20 Bänden das gesamte zu seiner Zeit verfügbare Wissen der Antike sammelte und für Generationen verfügbar machte. Isidor gehörte damit zu den meistgelesenen und prägenden Autoren des Mittelalters.
Im Jahr 600 wurde er Nachfolger seines Bruders als Erzbischof von Sevilla, wo er fortan ein besonderes Augenmerk auf die Ausbildung des Klerus legte. 619 leitete er die Synode in Sevilla und beim 4. Konzil von Toledo 633 führte er den Vorsitz.
Isidor wurde als Nationalheiliger von Spanien 1598 heiliggesprochen und 1722 zum Kirchenlehrer ernannt.
Wenn auch sein Patronat für den Cyberspace noch aussteht, im „All“ hat er sozusagen seinen Namen schon hinterlassen: Der Mondkrater Isidorus ist nach ihm benannt.