"Calasanz war 43 Jahre alt, als er den besten Weg gefunden hat, Gott zu dienen, indem er arme Kinder erzieht. Für Calasanz ist Bildung das beste Mittel", sagt Pater Jean de Dieu Tagne, Generaldelegierter der Piaristen in Österreich.
"Calasanz war 43 Jahre alt, als er den besten Weg gefunden hat, Gott zu dienen, indem er arme Kinder erzieht. Für Calasanz ist Bildung das beste Mittel", sagt Pater Jean de Dieu Tagne, Generaldelegierter der Piaristen in Österreich.
Bildung für alle Kinder, das war dem heiligen Josef Calasanz, Gründer des Piaristenordens, das größte Anliegen, das er bis zu seinem Tod verfolgt hat.
Aus einer Adelsfamilie stammend studierte Calasanz Theologie und Philosophie und wurde 1583 zum Priester geweiht. Er war in der kirchlichen Seelsorge und Verwaltung tätig. Nach dem Tod seines Vaters verzichtete er auf sein Erbe und trat in Rom in den Dienst von Kardinal Marcantonio IV. Colonna. Damals begann Calasanz sich in Kreisen zu bewegen, die eine Kirchenreform forderten.
Es war in Rom, wo Calasanz mit den vielen Kindern, die ihre Eltern bei Seuchen verloren haben und verwahrlost in der Stadt lebten, in Kontakt kam. Er begann 1597 in der Sakristei der Kirche Santi Silvestro e Dorotea im Stadtteil Trastevere eben diese Kinder zu unterrichten. Für die damalige Zeit neu, war seine Idee, die Kinder nach Alter in Klassen zu unterteilen.
Sein Vorbild machte im wahrsten Sinn des Wortes Schule und andere Lehrer und Priester schlossen sich ihm an. Schon bald waren es über 1.000 Kinder, die unterrichtet wurden. Unter den Lehrern und Priestern entstand eine Gemeinschaft unter Calasanzs Führung, die sich schließlich die "Genossenschaft der Regularkleriker der frommen Schule", die Piaristen nannten.
"Ich habe in Rom einen Weg gefunden, Gott zu dienen, die armen Kinder zu erziehen und ich werden diesen Weg um nichts in der Welt verlassen", das – so Pater Jean de Dieu Tagne, Generaldelegierter der Piaristen in Österreich – hat der heilige Josef Calasanz um 1600 herum gesagt. "Dieses Ereignis ist zentral für das Verstehen des heiligen Josef Calasanz. Wenn er sagt, 'ich habe den Weg gefunden', dann bedeutet das, dass er Gott gesucht hat. Calasanz war 43 Jahre alt, als er den besten Weg gefunden hat, Gott zu dienen, indem er arme Kinder erzieht. Für Calasanz ist Bildung das beste Mittel."
Frömmigkeit und Wissenschaft prägt bis heute den Orden der Piaristen. 1.400 Piaristen und viele Laien in über 40 Ländern leben für den Traum von Josef Calasanz, für Bildung für alle Kinder.
1617 wurde die Gemeinschaft zur Paulinischen Kongregation der Armen der Mutter Gottes von der Frommen Schule berufen und 1621 wurde die Kongregation zum Orden erhoben.
Der Orden breitete sich auch rasch aus, besonders auch in Österreich. Calasanz wünschte sich für seine Lehrer die beste Ausbildung und so schickte er nach den wichtigsten Gelehrten seiner Zeit, unter anderem auch Galileo Galilei, was von der damaligen Kirchenleitung nicht gut aufgenommen wurde. So wurde Calasanz 1646 als Generaloberer abgesetzt und sein Orden einer Strafaktion unterzogen, die erst 1659 zurückgenommen wurde. Erst mit der Selig- und Heiligsprechung Calasanzs Mitte des 18. Jahrhunderts wurde er vollständig rehabilitiert.
Nach der Ordensregel des heiligen Josef Calasanz leben nicht nur die Piaristen, sondern auch die Kalasantiner, die Kongregation für die christlichen Arbeiter, die 1889 vom Arbeiterpriester Anton Maria Schwartz, in Wien gegründet wurde.
"Josef Calasanz ist ein Beispiel für Ausdauer", sagt Pater Jean de Dieu Tagne, "Nachdem er seinen Weg gefunden hatte, Gott zu dienen, hielt er sich bis zum Ende seines langen Lebens daran. Er starb im Alter von 91 Jahren. Heute ist Bildung in vielen Ländern ein Recht. Wir Piaristen sind froh, dass Calasanz dafür gekämpft hat."
Gedenktag 25. August
Gestorben am 25. August 1648 in Rom
Patron der christlichen Volksschulen