Martin von Porres ist ein Bild dafür, sich einzusetzen für Menschen in Not.
Martin von Porres ist ein Bild dafür, sich einzusetzen für Menschen in Not.
Heilige werden oft mit Schwertern, Kreuzen, Büchern oder sogar erschlagenen Drachen dargestellt. Wie kommt es, dass der heilige Martin von Porres gerade mit einem Besen abgebildet wird?
Für einen Mönch oder gar eine bedeutende Heiligengestalt der Kirche, brachte der am 9. Dezember 1579 in Peru geborene Martin, nach menschlichem Ermessen, nichts mit. Als Sohn einer afrikanischstämmigen Sklavin und eines spanischen Kolonialbeamten, gehörte er aufgrund seiner unehelichen Geburt und seiner Hautfarbe zum Rand der Gesellschaft von Lima.
Seine religiöse Formung verdankte er seiner Mutter, der leibliche Vater verschaffte ihm zumindest eine heilkundliche Ausbildung. Seine tiefe Frömmigkeit führte ihn schon früh in den Dominikanerorden. Aufgrund seiner Herkunft wurde er aber erst nach neun Jahren als Laienbruder zugelassen. Auch die danach anhaltenden Demütigungen nahm er gelassen hin. Er wurde für die Reinigungsdienste im Kloster eingesetzt. Daher stammt auch die gebräuchliche Darstellung Martins mit einem Besen in der Hand. Schließlich wurde er Pförtner seines Klosters.
"Aber was viel wichtiger ist: Martin hat an der Pforte alle die empfangen, die gekommen sind um Hilfe zu suchen. Die Kranken hat er behandelt, den Armen hat er zu essen gegeben, die Notleidenden mit Gewand versorgt. Er war derjenige, der für die Armen der Stadt ein offenes Ohr, ein offenes Herz und eine offene Türe hatte", so P. Günther Reitzi, Prior des Wiener Dominikanerklosters über seinen dominikanischen Mitbruder.
Martin von Porres starb im Alter von 60 Jahren, nachdem er rund um sein Kloster ein Kranken- und ein Waisenhaus aufgebaut hatte. Bis zur Heiligsprechung dauerte es allerdings noch fast 400 Jahre. Zu unbedeutend schien ein kleiner Laienbruder aus dem entfernten Peru.
Papst Johannes XXIII. erhob ihn am 6. Mai 1962 als ersten farbigen Amerikaner schließlich zur Ehre der Altäre und bezeichnete ihn bei diesem Anlass als "kleinen Hl. Martin", wohl in Anspielung auf das frühchristliche Urbild christlicher Nächstenliebe, den heiligen Martin von Tours.
Seine Botschaft bleibt bis heute aktuell. Der Wiener Dominikanerprior: "Martin von Porres ist immer noch ein Bild dafür, sich einzusetzen für Menschen in Not. Martin von Porres, der Heilige mit dem Besen, hat versucht aufzuräumen, nicht nur aufzuräumen im Kloster, nicht nur zu kehren wo Schmutz gelegen ist, sondern aufzuräumen mit den Missständen seiner Zeit, mit den Nöten der Menschen."
Schwerpunkt Heilige und Selige