Während sich um die Gestalt Annas eine rege Volksfrömmigkeit entwickelte. blieb die Gestalt Joachims weitgehend in ihrem Schatten.
Während sich um die Gestalt Annas eine rege Volksfrömmigkeit entwickelte. blieb die Gestalt Joachims weitgehend in ihrem Schatten.
Von den Eltern Marias wissen wir nur aus dem „apokryphen“ (= nicht ins Neue Testament aufgenommene) Protovangelium des Jakobus. Seit der Antike im Osten verehrt, wurde Anna zu einer der populärsten Heiligen.
Anna, eigentlich Hanna ("Der HERR hat Erbarmen gehabt") aus dem Haus Davids soll ähnlich wie Hanna, die Mutter Samuels jahrzehntelang kinderlos gewesen sein. Während eines Klagegebetes erschien ihr dem Bericht nach ein Engel mit der Verheißung, ein Kind zu bekommen. Ähnliches erlebte zur gleichen Zeit ihr Mann Joachim bei einem Gebet in der Wüste.
Neun Monate darauf gebar Anna eine Tochter und nannte sie Mirjam, also Maria. Aus Dankbarkeit weihten die Eltern das zweijährige Kind im Tempel Gott. Soweit in aller Kürze die Überlieferung.
In der Ikonographie wird Anna mit dem kleinen Kind Maria, seit dem hohen Mittelalter auch als Großmutter gemeinsam mit Maria und dem Jesuskind (bekannt als „Anna selbdritt“) dargestellt.
Die christliche Legendenschreibung kennt noch viele weitere Erzählungen zu Anna und Joachim. Allen gemeinsam ist die Darstellung einer idealtypisch frommen Familie und der Versuch, die Familienverhältnisse Jesu etwa zu Elisabeth und Johannes aber auch darüber hinaus zu begründen. Aus diesen Erzählungen stammt das in der Kunst oft aufgegriffene Motiv der "heiligen Sippe".
Im 5. Jahrhundert wurde die erste Kirche zu ihren Ehren geweiht. Im 12. Jahrhundert eine weitere in Jerusalem an der Stelle, an der man das Haus von Joachim und Anna vermutete.
Die jahrhundertelang weit verbreitete katholische Andacht zur Hl. Anna begann im hohen Mittelalter, ausgehend von den erbaulichen Heiligenlegenden und wurde vielerorts von Anna-Bruderschaften getragen. Dazu gehören zahlreiche Stadt – und Kirchenpatronate, etwa die Annakirche in der gleichnamigen Gasse in der Wiener Innenstadt. Vor allem aber eine reiche Volksfrömmigkeit wie die "neun Dienstage der Hl. Anna" in der Fastenzeit.
Liturgisch wird das Gedenken Annas seit 1481 begangen, 1584 der 26. Juli als Ihr Gedenktag fixiert.
In Wien war der Festtag der Hl Anna - der "Annentag" oder "Annerltag"- über Jahrhunderte besonders populär. Johann Strauß (Sohn) komponierte für diesen Anlass 1852 die "Annen-Polka" und widmete sie der damaligen Kaiserin von Österreich, Maria Anna (1803 - 1884).
Herr, du Gott unserer Väter,
du hast Joachim und Anna erwählt,
der Mutter deines menschgewordenen Sohnes
das Leben zu schenken.
Auf die Fürbitte dieser heiligen Eltern
gib uns das Heil,
das du deinem Volk versprochen hast.
Anna ist die Patronin von Innsbruck, der Mütter und der Ehe, der Hausfrauen, Witwen, Armen, Arbeiterinnen, Schneider, Schiffsleute, Tischler, Goldschmiede; der Bergwerke;
Sie wird angerufen für eine glückliche Heirat, für Kindersegen und glückliche Geburt, für Reichtum und Wiederauffinden verlorener Sachen und Regen;
gegen Fieber, Kopf-, Brust- und Bauchschmerzen und bei Gewitter.