In seinen Patienten sah er immer Christus. Er selbst fühlte sich als Werkzeug Gottes bei der Behandlung der armen Kranken.
In seinen Patienten sah er immer Christus. Er selbst fühlte sich als Werkzeug Gottes bei der Behandlung der armen Kranken.
Er ist der "erste Selige des Burgenlandes".
28. Oktober 2020 jährte sich zum 150. Mal der Geburtstag des "ersten Seligen des Burgenlandes", des Familienvaters und Augenarztes Ladislaus Batthyany-Strattmann. In der Basilika Güssing befindet sich zum Beispiel der Schrein des 2003 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochenen Batthyany-Strattmann.
Der Todestag des Sprosses einer alten ungarischen Adelsfamilie, der 22. Jänner, wurde als liturgischer Gedenktag für den seligen Ladislaus festgelegt. Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics betont, dass speziell in einer Zeit "verdunstenden Glaubens" mehr denn je glaubhafte Zeugen wie Batthyany-Strattmann benötigt würden.
Auch sozial und spirituell heilkundig
Ladislaus Batthyany-Strattmann (1870-1931) wurde als sechstes Kind einer alten ungarischen Adelsfamilie am 28. Oktober 1870 in Dunakiliti in Ungarn geboren. Nach Beendigung seiner Mittelschulausbildung studierte er an der Universität Wien, 1900 erwarb er das Diplom für Medizin. Bereits zwei Jahre davor heiratete er die tiefgläubige Gräfin Maria Theresia Coreth. Der glücklichen Ehe entsprangen insgesamt 13 Kinder.
Batthyany-Strattmann war ein leidenschaftlicher Mediziner; anfangs war er praktischer Arzt, nebenbei spezialisierte er sich als Chirurg und später als Augenarzt. 1902 errichtete er ein Spital in Kittsee, wo er täglich bis zu 100 Patienten behandelte und jährlich mehrere hundert Operationen durchführte. Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedelte die Familie ins ungarische Körmend östlich von Güssing. Bald errichtete Batthyany auch hier ein Krankenhaus.
"In seinen Patienten sah er immer Christus. Er selbst fühlte sich als Werkzeug Gottes bei der Behandlung der armen Kranken", heißt es auf der Website der Diözese Eisenstadt über den Seligen. Die tägliche Mitfeier der heiligen Messe, das Rosenkranzgebet und das persönliche Gebet seien für Batthyany trotz seines enormen Engagements als Arzt selbstverständlich gewesen. "Er wollte ganz bewusst Arzt der Armen sein und nicht nur den Körper, sondern auch die Seele heilen." In einem Tagebucheintrag schrieb der Selige: "Ich liebe meinen Beruf, der Kranke lehrt mich Gott immer mehr lieben, und ich liebe Gott in den Kranken, der Kranke hilft mir mehr als ich ihm!"
Batthyany-Strattmann führte Behandlungen nicht nur unentgeltlich durch, sondern gab den Armen unter seinen Patienten auch Geld mit. Viele verehrten ihn schon zu Lebzeiten wie einen Heiligen. Er starb 1932 an den Folgen einer Krebserkrankung im Sanatorium Löw in Wien. Sein Leichnam wurde in der Familiengruft in der Klosterkirche der Franziskaner in Güssing beigesetzt, die nach der Kapuzinergruft in Wien als zweitgrößte Familiengruft in Österreich gilt. 2008 wurde eine Statue des Seligen bei der Gruft, in der Nähe des Hauptplatzes von Güssing, aufgestellt.
Am 23. März 2003 wurde Batthyany von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Fünf Jahre später, am 23. März 2008, approbierte Kardinal Christoph Schönborn die "Dr. Ladislaus Batthyany-Strattmann - Gebetsgemeinschaft" zur Heiligsprechung des "Arztes der Armen".