Franz Xaver: "Herr, hier bin ich, was willst du, dass ich tue? Schicke mich, wohin du willst, vielleicht nach Indien!"
Franz Xaver: "Herr, hier bin ich, was willst du, dass ich tue? Schicke mich, wohin du willst, vielleicht nach Indien!"
Am 3. Dezember feiert die Kirche den Gedenktag des Hl. Franz Xaver, Patron der Missionare und Gefährte des Hl. Ignatius von Loyola.
Goa, Westindien in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Der Jesuit Franz Xaver schreibt an seinen Ordensgeneral Ignatius in Rom: „Hierzulande werden viele Leute nur deswegen nicht Christen, weil sie niemand dazu macht. Oft genug dachte ich an die Akademien in Europa, vor allem an die von Paris, als sollte ich wie ein Irrer durch ihre Räume rennen und sie, die mehr Gelehrsamkeit als Liebe haben. Wenn sie sich doch nur so viel Sorge um diese Not machten wie um die Wissenschaft, damit sie Gott über die Lehre und die ihnen anvertrauten Talente Rechenschaft ablegen könnten!“
Die Leidenschaft, die aus diesen Worten spricht, hat ihren Ursprung in der Begegnung des baskischen Aristokraten mit seinem Landsmann Ignatius von Loyola an der Sorbonne in Paris in den frühen 30er Jahren des 16. Jahrhunderts. Vier Jahre teilen sie ein Zimmer. Anfangs geht ihm Ignatius mit seiner intensiven Frömmigkeit auf die Nerven. Schließlich kann er sich der Faszination des völlig neuartigen Zugangs zum Glauben, wie ihn Ignatius in den „Geistlichen Übungen“ (Exerzitien) für sich entdeckt hat, nicht mehr entziehen. Er schließt sich ihm und weiteren vier Gefährten an. Gemeinsam legen sie am 15. August 1534 auf dem Montmartre die traditionellen Gelübde von Gehorsam, Armut und Keuschheit ab, empfangen 1537 in Venedig die Priesterweihe und gehen nach Rom.
Während sich Ignatius um den Aufbau des jungen Ordens kümmert, zieht es Franz in den fernen Osten. Im Auftrag des Papstes und des portugiesischen Königs zieht er über Mosambik nach Goa, wo er zehntausende Menschen für das Christentum gewinnen kann, nicht zuletzt eine seiner größten Gegnerinnen, die indische Königin Neachile.
Sein Wunsch, möglichst ganz Asien für das Evangelium zu gewinnen, drängt ihn weiter nach Malaysia. Hier bildet er auch einheimische Missionare aus und wirbt mit seinen Briefen nach Europa um weitere Missionare für den fernen Osten.
Von Malaysia geht es nach Japan, wo er sich zwei Jahre lang aufhält. Er erkennt die Notwendigkeit, sich intensiv mit der Philosophie, der religiösen Tradition und der Lebensweise der Japaner auseinanderzusetzen. Sein Programm würde man heute als Inkulturation des Christentums bezeichnen - damals war dies ein revolutionärer Ansatz. Trotz seiner intensiven Gespräche mit den Spitzen der Gesellschaft, vor allem auch mit den führenden buddhistischen Autoritäten, bleibt der messbare Erfolg der Japanmission von Franz überschaubar. Seine nächste Etappe soll daher das chinesische Kaiserreich sein, das damals mit Japan eng verbunden war. Auf dem Weg dorthin erkrankte Franz Xaver schwer und verstirbt am 3. Dezember 1559, im Alter von 46 Jahren auf der Insel Shangchuan Dao vor Kanton.
Sein Grab befindet sich in Goa in der „Basilica de Bom Jesus“. Der rechte Arm des tatkräftigen Pioniers der Asienmission wird als Reliquie in der Kirche „Il Gesú“ in Rom, dem Grab seines Freundes Ignatius gegenüber, aufbewahrt.
Er wird am 12. März 1622 von Papst Gregor XV. zusammen mit Ignatius von Loyola, Philipp Neri und Teresa von Ávila heiliggesprochen und gilt als Schutzpatron Indiens und Patron aller katholischen Missionen.