"Klemens Maria Hofbauer war ein Mann der einfachen Sprache und der Tat. Stadtpatron von Wien und Seliger und Heiliger wurde er vor allem durch seine vielen Schüler, die er Zeit seines Lebens stark geprägt hat", erklärt Pater Lorenz Voith.
"Klemens Maria Hofbauer war ein Mann der einfachen Sprache und der Tat. Stadtpatron von Wien und Seliger und Heiliger wurde er vor allem durch seine vielen Schüler, die er Zeit seines Lebens stark geprägt hat", erklärt Pater Lorenz Voith.
Gegen alle Widerstände hat es der Redemptorist geschafft in Wien Heimat zu finden und ein starkes Erbe hinterlassen.
Vor 100 Jahren, am 14. Jänner 1914, wurde Klemens Maria Hofbauer von Papst Pius X. zum Stadtpatron von Wien ernannt. Die Lebensgeschichte des Heiligen ist eine sehr turbulente, wie der Provinzial der Wiener Redemptoristen, Pater Lorenz Voith ,im Gespräch mit Radio Stephansdom berichtet: "Schon als Jugendlicher wollte Hofbauer Priester werden, was ihm aber nicht möglich war, so wurde er Bäcker. Später konnte er das Gymnasium doch noch absolvieren." Es folgten mehrere Aufenthalte in Wien und Rom. Schließlich trat er in Rom der kleinen Gemeinschaft der Redemptoristen bei. "Er wurde nach Österreich geschickt, um hier Klöster zu gründen, was ihm aber nicht gelang. Es war die Zeit des Josephinismus. Die meisten Klöster waren aufgelassen und Neugründungen nicht erlaubt", erklärt Pater Voith.
Klemens Maria Hofbauer zog weiter nach Warschau. Dort bekam er die Möglichkeit in der kleinen deutschen Kirche St. Benno zu wirken. "Es war eine armselige Kirche, mit einem armseligen Haus, doch er hat Großartiges vollbracht. Innerhalb von 20 Jahren hat er über 40 Redemptoristen ausgebildet, ein Waisenhaus gebaut, Mission betrieben, soziale und bildnerische Aktionen gestartet", so Pater Voith.
Nur die Klostergründungen blieben Hofbauer weiter verwehrt. Es war die Zeit der napoleonischen Kriege. "Napoleon verdächtigte die Redemptoristen, Sympathisanten der Bourbonen zu sein. Er persönlich unterschrieb die Ausweisung der Redemptoristen aus Warschau", erzählt Pater Voith. Hofbauer kam daraufhin mit einem Mitbruder nach Wien und wurde gleich bei seiner Ankunft verhaftet. Nach drei Tagen wurde er freigelassen. Er wurde erst Hilfspriester bei den Minoriten und bekam später das Rektorat in St. Ursula. "In dieser Zeit war ihm die Geheimpolizei ständig auf den Fersen, daher sind auch viele seiner Predigten im Staatsarchiv erhalten, da sie von Beamten mitgeschrieben wurden. Auch wenn im Wien der damaligen Zeit die Kirchen leer waren, St. Ursula war immer voll. Viele sind neugierig hingekommen und haben sich vom Charisma dieses Mannes entzünden lassen."
"Klemens Maria Hofbauer war ein Mann der einfachen Sprache und der Tat. Stadtpatron von Wien und Seliger und Heiliger wurde er vor allem durch seine vielen Schüler, die er Zeit seines Lebens stark geprägt hat. Er hat eine neue Form von Katholizität in die Stadt gebracht: Das Bewusstsein, dass das Katholische nicht national, sondern allumfassend ist. Dazu kam sein soziales Engagement. Er hat den Menschen geholfen, ohne es an die große Glocke zu hängen", so Pater Voith.
Trotz allem Engagement war es Klemens Maria Hofbauer Zeit seines Lebens nicht vergönnt eine Niederlassung für die Redemptoristen in Wien zu bekommen. "Er kannte die Situation der Kirchen in Wien und die Kirche Maria am Gestade war säkularisiert worden, es war keine Kirche mehr, sondern ein Lagerraum und sollte abgerissen werden."
Hofbauer beantragte beim Kaiser, die Kirche und das Kloster übergeben zu bekommen, wenn die Redemptoristen in Wien zugelassen werden. Das geschah im April 1820, nur wenige Wochen nach dem Tod von Klemens Maria Hofbauer, der am 15. März 1820 gestorben ist. Sofort meldeten sich über 20 Schüler ins Novinziat. "Es war ein richtiger Run", erzählt Pater Voith. Die Novizen und Schüler Hofbauers trugen sein Erbe in Wien weiter. Die leere Kirche Maria am Gestade wurde hergerichtet und schon zu Weihnachten 1820 konnte die Eröffnung gefeiert werden.
Provinzialat der Redemptoristen
Salvatorgasse 12
1010 Wien