Klemens Maria Hofbauer stehe für einen Seelsorger neuen Typs, der es perfekt verstanden habe, auf die Nöte der Großstadtbewohner einzugehen, so Kardinal Schönborn.
Klemens Maria Hofbauer stehe für einen Seelsorger neuen Typs, der es perfekt verstanden habe, auf die Nöte der Großstadtbewohner einzugehen, so Kardinal Schönborn.
Kardinal Schönborn leitete Festgottesdienst zu Ehren des vor 100 Jahren zum Wiener Schutzpatron bestimmten Klemens Maria Hofbauer.
Der heilige Klemens Maria Hofbauer hat das geistliche Antlitz der Stadt Wien durch sein Wirken "radikal verändert" und sei ein Erneuerer mit ähnlicher Ausrichtung gewesen wie Papst Franziskus. Mit diesen Worten würdigte Kardinal Christoph Schönborn am Donnerstag, 23. Jänner 2013, bei einem Festgottesdienst im Stephandom das Wirken des "Apostels von Wien" und forderte die Gläubigen dazu auf, sich an ihm ein Vorbild zu nehmen.
Klemens stehe für einen Seelsorger neuen Typs, der es perfekt verstanden habe, auf die Nöte der Großstadtbewohner einzugehen. Für Schönborn ist der Mut zum Neuen, den Klemens immer wieder bewiesen habe, die wichtigste Botschaft von dessen Wirken für die heutige Kirche.
Klemens Maria Hofbauer (1751-1820) wurde 1909 heiliggesprochen, am 14. Jänner 1914 - also vor 100 Jahren - wurde er von Papst Pius X. zum Schutzpatron von Wien bestimmt. Dieses Jubiläum ist Anlass für ein breites Veranstaltungsangebot im Gedenken an den Angehörigen des Redemptoristenordens. In der vom Orden geführten Innenstadtkirche Maria am Gestade kann am Wochenende vom 25. und 26. Jänner etwa zum ersten Mal das neue Klemensmuseum besichtigt werden.
In seiner Bedeutung als Glaubenserneuerer erinnere Klemens sehr an Papst Franziskus, wies Kardinal Schönborn hin. Viele der Dinge, die diesen besonders auszeichnen würden - der direkte Kontakt zu den Gläubigen oder die Fähigkeit, die Menschen für den Glauben zu begeistern - hätten auch auf Klemens zugetroffen, sagte der Erzbischof. Auch in ihrer Theologie seien sich die beiden sehr ähnlich. Die soziale Not sei für Klemens ebenso wichtig gewesen wie die geistige.
Das Vorbild des Wiener Stadtpatrons ermutige dazu, auch heute die Seelsorge fortlaufend zu überdenken und den Erfordernissen der Zeit anzupassen. Durch seine Liebe zu Christus habe der heilige Klemens die Menschen berührt. Diese Kraft sei das eigentliche Geheimnis jeder kirchlichen Erneuerung, betonte Schönborn.
Im Anschluss an den Gottesdienst im Stephansdom wurden die traditionellen Klemensbrote verteilt. Klemens Maria Hofbauer ist auch Patron der Bäcker.
Am Sonntag, 26. Jänner, findet um 9.30 Uhr in Maria am Gestade ein weiterer Festgottesdienst mit dem Apostolischen Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, statt. Musikalisch gestaltet wird die Messe mit der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart.