"Spiritualität für Leib und Seele": Tipp der Woche von Karl-Heinz Steinmetz
Nicht immer hat man spirituelle Lektüre dabei. Seine Finger hat man aber immer zur Hand. Spirituelle Lehrer des Christentums kamen daher auf die witzige Idee, die Finger in die Meditationspraxis mit einzubeziehen.
Auf Daumen, Zeige- und Mittelfinger haben sich die Väter und Mütter der ägyptischen Wüste konzentriert: Wenn man die Finger auseinandersteckt, dann zeigt der Daumen auf einen selbst, der Zeigefinger nach oben und der Mittelfinger zur Seite. Die Moral dieser Fingerhaltung: Selbst-, Gottes- und Nächstenliebe entfalten sich immer aus einer Wurzel! Die Finger zeigen auch drei asketische Einübungen an, mit denen man die dreifache Liebe stärken kann: Der Daumen steht für kluges Fasten, der Zeigefinger für die Kontemplation und der Mittelfinger für wohltätiges Schenken.
Einen anderen Akzent setzte der niederländische Augustiner Johannes Mauburnus (1460-1502) mit seiner Fünf-Finger-Übung: der kleine Finger steht für die kleinen Oasen, die man sich im Alltag immer wieder gönnen sollte. Der Ringfinger zeigt an, dass man sich auf Wichtiges konzentrieren und Unwichtiges loslassen sollte. Der Mittelfinger erinnert, dass man berufen ist, die eigene Mitte finden. Der Zeigefinger lädt ein, sich Ziele zu setzen und damit dem Tag eine Richtung zu geben. Der Daumen weist darauf hin, dass wir Liebe wirklich leben und nicht nur denken sollen.
Der "Leib und Seele"-Tipp der Woche wurde zur Verfügung gestellt von Karl-Heinz Steinmetz. Mehr über die Schätze des christlichen Lebens- und Gesundheitswissens auf www.arcanime.at.
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