"Tiere sind nichts anderes als die Gesichter unserer Tugenden und Laster" (Viktor Hugo, gest. 1885)
"Tiere sind nichts anderes als die Gesichter unserer Tugenden und Laster" (Viktor Hugo, gest. 1885)
Wir Menschen wollen meist größer und besser erscheinen als wir es in Wahrheit sind. Die christliche Schule der Spiritualität lädt uns aber ein, nicht bei den leuchtenden Idealen anzusetzen, sondern bei den ganz banalen Punkten des Alltags: Dort wo nichts klappt und wir immer wieder versagen. Denn geistiges Wachstum ist nur möglich, wenn wir unsere Fehler ohne Angst betrachten und die in den Fehlern feststeckende Energie freilegen.
Spiritualität für Leib und Seele: Der Tipp der Woche von Karl-Heinz Steinmetz.
Die Mönche und Nonnen des Mittelalters haben eine spirituelle Psychologie geschaffen – und dazu die Lehre von den sieben Seelentieren entwickelt: Sieben schlechte Gewohnheiten und Süchte fesseln den Menschen, gleichzeitig werden dadurch sieben gute Kräfte blockiert. Die Heilung dieser Fehlhaltungen ist umso wichtiger, weil sie psychosomatische Folgen haben: Etwa Bluthochdruck und Herzprobleme durch Zorn; Verstopfung und Verspannungen durch Habsucht; Übergewicht durch Fresssucht; Schlafstörungen durch Schwermut etc.
Beschäftigen Sie sich also zuerst mit den Fehlhaltungen, und entdecken Sie, dass darin schon ein Aspekt des gelungen Lebens liegt!
Das Schwein ist – anders als wir vielleicht meinen – ziemlich intelligent, und bei guter Haltung auch ziemlich sauber. Aber Schweine sind Allesfresser und durchwühlen mit ihrem Rüssel alles Essbare mit lautem Quiecken. Das Schwein als symbolisches Seelentier zeigt uns die Fehlhaltung der "gierigen Fresssucht".
Der Mensch ist ein Wesen der Sehnsucht, aber er erstrebt viel mehr als nur Essen und Trinken. Er sucht das große Glück. Wer seinen Lebenshunger durch Fressen und Saufen ständig zudeckt, erstickt diese Lebenssehnsucht. Die Fehlhaltung der "gierigen Fresssucht" hat auch eine psychosomatische Dimension, sie geht oft mit Übergewicht und Verdauungsproblemen einher. – Natürlich ist nicht jede Essstörung Ausdruck der "gierigen Fresssucht", sondern sollte ärztlich abgeklärt werden!
Die positive Energie im Menschen, die durch die "gierige Fresssucht" blockiert wird, ist symbolisiert in der besonderen Intelligenz des Schweins. Der Mensch "lebt nicht vom Brot allein", heißt es in der Bibel, sondern vom "Wort", das von Gott kommt. Er "hungert" nach Gerechtigkeit und "dürstet" nach Weisheit: "Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden", sagt Jesus in der Bergpredigt (Mt 5,6).
Wie kann der Mensch seinen Hunger nach Weisheit freilegen, ohne in Fresssucht abzugleiten? Der Ratschlag der mittelalterlichen Mönche und Nonnen:
So überwinden Sie Ihren "inneren Schweinehund" und profitieren körperlich wie spirituell: Sie ernähren sich gesund und erhalten ihre geistige Spannkraft!
Der "Leib und Seele"-Tipp der Woche wurde zur Verfügung gestellt von Karl-Heinz Steinmetz. Mehr über die Schätze des christlichen Lebens- und Gesundheitswissens auf www.arcanime.at.
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