„Löwenzahn wächst auf vielen Wiesen bei uns. Er ist eine Heilpflanze, die häufig als Unkraut abgewertet wird.“
„Löwenzahn wächst auf vielen Wiesen bei uns. Er ist eine Heilpflanze, die häufig als Unkraut abgewertet wird.“
Zu viel Kaffee, wenig Obst und Gemüse und ungesunde Fette. Das sind nur einige Gründe, warum unser Körper mit dem Entgiftungsprozess nicht nachkommt. Warum entgiften wichtig ist und wie Kräuter beim Entgiften helfen können: Kräuterpfarrer Benedikt klärt auf.
Schädliche Stoffe und Gifte abtransportieren. Dafür sind jene Organe im Körper zuständig, die direkt mit dem Magen oder dem Darmtrakt verbunden sind: Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Milz und Nieren.
Stauungen in diesem Bereich kann uns das Leben erheblich erschweren. Häufige Kopfschmerzen, Müdigkeit und eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte sind Symptome, die auf eine Giftbelastung hinweisen könnten.
„Bestimmte Kräuter stärken unsere Entgiftungsorgane vorbeugend oder verbessern die Tätigkeit, wenn schon etwas nicht richtig läuft“, sagt Kräuterpfarrer Benedikt.
Fasten-, Entschlackungs- oder Entgiftungskuren, die von Experten begleitet werden, sind gute Möglichkeiten, dem Körper eine Erholungspause von unseren schlechten Gewohnheiten zu bieten. Doch Benedikt Felsinger hat einen Tipp, mit dem Sie jetzt starten können: „Entgiftende Kräuter lassen sich ganz leicht in den täglichen Speiseplan integrieren und Sie können sich sicher sein, dass Sie Ihrem Körper damit etwas Gutes tun.“
Das ganze Jahr über steht in der Natur eine reiche Palette an Wildkräutern zur Verfügung, die zur Entgiftung einen wichtigen Beitrag leisten können: „Löwenzahn wächst auf vielen Wiesen bei uns. Er ist eine Heilpflanze, die häufig als Unkraut abgewertet wird.“
Felsinger betont die wichtige Rolle des Löwenzahns, um die Leber zu unterstützen, angelagerte Giftstoffe wieder aus dem Körper zu transportieren. Zu erkennen ist der Löwenzahn leicht. Aufpassen sollte man, dass die Blätter des Krauts nicht von Menschen oder Tieren verunreinigt sind: „Gartenbesitzer sind hier klar im Vorteil – da können Sie gleich auf eigenem Grund und Boden zum Löwenzahn greifen.“
Um das Blut zu reinigen und zu entgiften, empfiehlt Kräuterpfarrer Benedikt eine Kur über einen längeren Zeitraum. Dafür sollte man täglich drei Schalen Löwenzahnblätter-Tee zubereiten und trinken: „Das machen Sie drei Wochen lang und setzen die Kur dann nach einer Woche Pause fort“, erklärt Herr Benedikt.
Ist man auf der Suche nach einem leichten Sommergericht als Hauptspeise oder Beilage, hat der Kräuterpfarrer einen „g’schmackigen Salat“ parat, wie er sagt: „Sie legen in eine mit einer Knoblauchzehe ausgeriebene und angewärmte Schüssel zarte Löwenzahnblätter, und vermischen Sie mit Rotweinessig und ein wenig Salz und Pfeffer.“ Geschnittene und gebratene Speckwürfelchen oder Würfel aus Schafkäse können den Salat aufwerten.
Unangenehm, wenn man beim Wandern an ihm anstreift, ist ein anderer Entgifter, den Benedikt Felsinger schätzen gelernt hat: Die Brennnessel entgiftet und fördert den Stoffwechsel: „Besonders wertvoll ist sie bei Erkrankungen der Harnwege, bei Nierenentzündungen und Nierensteinen“, sagt der Kräuterpfarrer.
Um die Brennnessel in den normalen Speiseplan zu integrieren, die Blätter klein schneiden und kurz mit wenig kochendem Wasser abbrühen, so Felsinger: „Aufstrichbrote können mit der Brennnessel dann bestreut oder Suppen und Eintopfgerichte gewürzt werden.“
Bei allen Kräutern, die entgiftend wirken, geht es für Kräuterpfarrer Benedikt um die gesunde Harmonie im Körper.
Wildkräuter können fester Bestandteil des Essalltags werden. Die Nährstoffdichte ist weit höher als die von Kulturgemüse. Der zusätzliche Bonus: Sie entgiften und bringen unseren Körper wieder auf Vordermann.
Wir erleben eine sehr spannende Zeit. Anscheinend bahnt sich in der Automobilindustrie eine Wende an, die immer mehr auf Verbrennungsmotoren verzichtet. Grund dafür sind die weltweiten Bemühungen, schädliche Emissionen zu reduzieren. Viele Schadstoffe bleiben zurück, wenn man mit seinem Vehikel so richtig Gas gibt.
Was bleibt am Grab Marias zurück, nachdem sie bildlich gesprochen in den Himmel losgestartet ist? Es sind Blumen und Kräuter mit einem angenehmen Duft. So berichten es uns die antiken außerbiblischen Überlieferungen.
Am Hochfest Mariä Himmelfahrt greifen wir ganz bewusst auf einen Strauß frisch gebundener Kräuter, der zum Segnen in die Kirche gebracht wird.
Mit den Gebinden sagen wir in erster Linie dem Schöpfer Dank für sein wunderbares Werk. Und wir dürfen beim Einatmen der würzigen Aromen gleichzeitig den Hoffnungsanker ergreifen, der uns von Gott selbst zugeworfen wird. Denn schließlich strebt die ganze Schöpfung der Vollendung zu, die ihr von ihrem Ursprung und Anfang her zugedacht ist.
Der Mensch soll dabei nicht ausgeklammert bleiben. Genau das Gegenteil ist der Fall. Denn alles göttlich Kreierte zielt auf den Menschen ab, der sich als Mann und Frau im Paradies vom Herrn als geliebt und gewollt erfahren durfte.
Wir kehren also mit den Heilkräutern zu unserer ersten Liebe zurück, die nicht in uns oder aus uns heraus ihren Beginn setzte, sondern die uns bedingungslos geschenkt wurde, bevor der Allmächtige jedem Menschen seine Gestalt verlieh.
Der duftende Segen der Kräuter begleitet uns daher das ganze Jahr über. Es sind Pflanzen, die ihr Leben bereits verwirkt haben. Und es bleibt nicht an schlechten Rückständen von ihnen zurück. Vielmehr verwandelt sich die Heilpflanze in eine Hilfe und in einen Grund zur Freude.
Weitere Tipps von Kräuterpfarrer Benedikt unter www.kraeuterpfarrer.at
Wir kennen ihn vor allem aus der Suppe oder als gesunde Aufwertung des Butterbrots. „Schnittlauch ist dazu angelegt, alle Gefäße offen zu halten und bewirkt, dass das Blut im Körper gut zirkuliert.“
Der Schnittlauch reinigt den Körper von schlechten Substanzen und sorgt außerdem für eine gute Sauerstoffversorgung. Kräuterpfarrer Benedikt verwendet Schnittlauch am liebsten in der Suppe, in Salaten oder mit Erdäpfeln.
Auf dem Balkon wächst Schnittlauch am besten an sonnigen oder halbschattigen Plätzen. Das Kraut kann gut gemeinsam mit anderen beliebten Balkonkräutern, wie Basilikum, Petersilie oder Dille gepflanzt werden.
„Einfach regelmäßig gießen und dafür sorgen, dass sich das Wasser im Gefäß nicht staut. Ablauflöcher sind für den Schnittlauch ein Segen“, erklärt Felsinger. Schnittlauch kann das ganze Jahr über geerntet werden.
Außerdem ist die Pflanze winterhart und kann somit auch den ganzen Winter am Balkon bleiben.
Zur Person
Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger ist Chorherr im Prämonstratenser-Stift Geras
im Waldviertel.
Im Dialekt gibt es die Wendung „Ich gifte mich“. Für Kräuterpfarrer Benedikt wird in diesem Satz sichtbar, worum es geht, wenn sich Menschen ärgern: „Die Betonung liegt hier auf mir als dem, der sich ärgert. Ich kreise in solchen Situationen dann um mich selbst. Ich lasse mich in mir selbst gefangen nehmen.“
Eine Verankerung in Gott ermöglicht es dem Menschen, weniger von den Anderen abhängig zu sein, sagt Benedikt Felsinger: „Andere müssen nicht mein Leben leben. Gott ermöglicht mir Selbstwertgefühl, wenn ich in mir ruhe.“
Als größtes Geschenk von Gott bezeichnet der Kräuterpfarrer jeden Menschen selbst: „Das soll natürlich nicht zur Selbstverherrlichung, zu einem Narzissmus führen.“
Es ist wichtig für den Kräuterpfarrer, dass sich Menschen in all ihrem Ärger, in ihrem „sich giften“ als Kind Gottes im Gebet annehmen lassen: „Im Sakrament der Beichte können wir uns außerdem eine unglaublich positive Zusage zu unserem ganzen Leben geben lassen. Wir gehen weg von dem ‚Ich muss das schaffen‘.“
Gott will unser Leben entgiften. Die Beichte ist ein Zeichen für einen ernsthaften Entgiftungsprozess.
Teil 1: Eine heilvolle Erbschaft - Wegerich
Teil 2: Ohne Stress durch den Alltag - Wegwarte
Teil 3: Schlafen leicht gemacht - Baldrian, Hopfen, Steinklee,
Teil 4: Der Migräne den Kampf angesagt: Kamille
Teil 5: Gemeinsam gegen Schädlinge: Steinklee, Kamille, Kresse, Lavendel, Schafgarbe
Teil 6: Frisch durch den Sommer: Zitronenmelisse,
Teil 7: Ohne Gifte neu durchstarten: Löwenzahn, Schnittlauch, Brennessel, Ringelblume
Teil 8: Der Favorit für's Herz: Weißdorn, Rose
Teil 9: Durchatmen und genießen: Thymian, Quendel
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