Monika Gschwandner- Elkins ist Mitarbeiterin im Referat "Pilgern & Reisen" der Diözese Gurk-Klagenfurt sowie Projektleiterin von "Pilgern in Kärnten".
Monika Gschwandner- Elkins ist Mitarbeiterin im Referat "Pilgern & Reisen" der Diözese Gurk-Klagenfurt sowie Projektleiterin von "Pilgern in Kärnten".
Ein Netz an spirituellen Wegen durchzieht Österreich. Davon laden rund 2000 Kilometer markierter Pilgerwege in Kärnten ein, der Sehnsucht des Herzens zu folgen. Ein Gastkommentar von Monika Gschwandner-Elkins.
Es ist schon einige Jahre her, dass ich die Entstehung und das Wachsen des Hemmapilgerweges in Kärnten begleiten durfte. Ein Pilgerweg, der zurückgehend auf die Tradition der sogenannten Krainer Wallfahrt ab 2004 neu belebt wurde und schließlich in Kärnten neben einer Renaissance des Jakobsweges auch eine Fülle weiterer Pilgerwege, darunter den Marienpilgerweg, Benediktweg und Weg des Buches entstehen ließ.
Seither habe ich auf diesen Wegen viele Kilometer zu Fuß zurückgelegt, immer wieder als Pilgerbegleiterin und ebenso oft alleine. Ich durfte erfahren, wie sehr Pilgern verändert, von Tag zu Tag mehr Gelassenheit entsteht, ein bewusstes und zugleich unangestrengtes Gehen ohne Grenzen von Zeit und Raum möglich wird. Es gibt unterwegs immer wieder geschenkte Momente der Begegnung und Hilfsbereitschaft, aus welchen so manche Freundschaft entstanden ist. Das Hineinschreiten in die Natur und in die Stille wirkt heilsam auf die Seele. Und das Ziel wird immer wieder zu einem neuen Start, zu einem neuen Aufbruch.
Während der Benediktweg, der von Spital am Pyhrn in Oberösterreich bis nach Gornji Grad in Slowenien führt sowie der Weg des Buches von Passau nach Agoritschach eine starke Nord-Süd Erstreckung aufweisen, besitzt der Hemmapilgerweg ein sternförmig nach Gurk führendes Wegenetz. Hingegen verlaufen der Jakobs- und der Marienpilgerweg von Ost nach West durch Kärnten. Neben den bereits erwähnten Wegen gelangt man weiters ab Klagenfurt am Kärntner Mariazellerweg zum großen Marienheiligtum Mariazell. Richtung Süden bietet sich zusätzlich der Donau-Alpe-Adria-Radpilgerweg zum Marienwallfahrtsort Barbana (Grado) an, um Erfahrungen mit dem Radpilgern zu sammeln.
Die ARGE Pilgern in Kärnten hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Wege zu beleben und zu begleiten. Im Rahmen des EU-Leader-Projektes "Pilgern in Kärnten" hat die ARGE in den vergangenen Jahren etliche Initiativen gesetzt und dem Gast stehen gut markierte Wege und vielfache Informations- und Serviceangebote zur Verfügung. Möglich wurde dies durch einen Schulterschluss von kirchlichen und touristischen Einrichtungen sowie privaten Pilgerweginitiativen, welche das Projekt getragen haben.
Zu den Pilgerwegen erschienen sind eine eigene Kärntenkarte, Broschüren mit Wegbeschreibungen und touristischen sowie spirituell-kulturellen Hinweisen – und eine DVD mit Kurzvideos zu den einzelnen Wegen. Auf der neu erstellten Homepage www.pilgerwege-kaernten.at finden sich sämtliche Tourendaten mit interaktivem Kartenmaterial sowie aktuelle Pilgerangebote zum Download. Nicht zuletzt wurden 30 Pilgerbegleiter zur professionellen Begleitung von Pilgergruppen ausgebildet.
Für persönliche Beratungen und Anfragen steht das Referat "Pilgern & Reisen" der Diözese Gurk als Anlaufstelle bereit.