Da Pilgerreisen sehr unterschiedlich organisiert sind und Tagesreisen ebenso umfassen wie längere Fußmärsche sei es nicht möglich, seriöse Zahlen zum tatsächlichen Pilgeraufkommen in Österreich zu bieten, betont der Experte.
Da Pilgerreisen sehr unterschiedlich organisiert sind und Tagesreisen ebenso umfassen wie längere Fußmärsche sei es nicht möglich, seriöse Zahlen zum tatsächlichen Pilgeraufkommen in Österreich zu bieten, betont der Experte.
"Pilgerland" ist Österreich nämlich auch wegen seiner zentralen Lage in Europa: "Österreich ist aufgrund der vielen grenz- und regionsüberschreitende Pilgerwege gut an das internationale Netz angebunden", so Stadler.
Der Pilger-Boom in Österreich hält an: Das hat Pilger-Experte Roland Stadler unterstrichen. "Viele Tourismusregionen setzen verstärkt auf Pilger, vor allem in Oberösterreich und Niederösterreich", so der Leiter des Referats für Tourismuspastoral der Diözese Gurk-Klagenfurt und Sprecher Netzwerk "Pilgern in Österreich". Stadler äußerte sich anlässlich des Weltpilgertages, den die Kirche am 25. Juli - dem Gedenktag des Pilger-Apostels Jakobus dem Älteren - begeht.
Der Boom zeige sich laut Stadler nicht nur in hohen Pilgerzahlen, sondern auch im permanenten Ausbau bestehender Pilgerwege. So weist Österreich bereits jetzt ein Netz von über 20.000 Kilometern an Pilgerwegen auf; 42 größere Pilgerstrecken bzw. -Ziele gibt es - nicht wenige davon sind grenzüberschreitend wie etwa die Jakobswege oder auch die Pilgerwege nach Mariazell zur "Magna Mater Austriae". "Pilgerland" ist Österreich nämlich auch wegen seiner zentralen Lage in Europa: "Österreich ist aufgrund der vielen grenz- und regionsüberschreitende Pilgerwege gut an das internationale Netz angebunden", so Stadler. Eine Übersicht zu den zahlreichen Pilgerwegen bietet die neu gestaltete Website www.pilgerwege.at.
Da Pilgerreisen sehr unterschiedlich organisiert sind und Tagesreisen ebenso umfassen wie längere Fußmärsche sei es nicht möglich, seriöse Zahlen zum tatsächlichen Pilgeraufkommen in Österreich zu bieten, betont der Experte. Zahlen gibt es nur für einzelne Strecken oder Wallfahrtsorte: So besuchen rund eine Million Menschen jährlich die "Magna Mater Austriae" in Mariazell - eines der wichtigsten Marienheiligtümer Zentraleuropas, das auf sieben verschiedenen Wegen zu erreichen ist.
Einen neuen Trend sieht Stadler im alpinen Pilgern: "Aufgrund der großen Nachfrage werden immer mehr alpine Pilgerwege erschlossen". Dazu zählt unter anderem der Osttiroler Pilgerweg "hoch und heilig", der über 200 Kilometer von Lavant über Innichen nach Heiligenblut führt. Neben den bekannten Marienwallfahrtsorten Maria Luggau, Kalkstein in Innervillgraten und Obermauern in Virgen werden auch Kleinode der Region wie St. Korbinian in Assling und St. Oswald in Kartitsch besucht.
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich kleinere Pilgerwege, weil sie überschaubar und gut betreut sind, erklärte der Experte: "Die Attraktivität des 'Mühlviertler Johannesweges' macht aus, dass man ihn in drei bis vier Tagen zurücklegen kann". Wertgeschätzt werde an diesem Weg außerdem, dass Ausgangspunkt und Endpunkt zusammenfallen. Auch der Weg der Entschleunigung im Böhmerwald, die Via Sacra nach Mariazell und der Weinviertler Jakobsweg, zählen zu solchen kleinen Pilgerwegen, deren Beliebtheit durch die anhaltende Nachfrage bestätigt ist.
"Das Highlight unter den österreichischen Pilgerwegen bleibt jedoch der Jakobsweg, der aus Budapest kommend ins Spanische Santiago de Compostela führt", erklärt Stadler. 38 Kilometer vom "Austro-Camino" befinden sich auf Wiener Stadtgebiet; auch der Stephansdom und die Schwechater Jakobskirche sind auf diese Weise miteinander verbunden.
Zu Ehren des heiligen Jakobus wird am 25. Juli, am Weltpilgertag, eine Messe im Wiener Stephansdom (19 Uhr) stattfinden. Erwartet werden zu dem Gottesdienst, den Weihbischof Franz Scharl leitet, auch zahlreiche Pilger, die sich an diesem Tag auf dem Jakobsweg durch Wien befinden.
Für Pilger, die lieber nicht alleine unterwegs sein möchten, gibt es inzwischen das immer beliebter werdende Angebot sogenannter "Pilgerbegleiter": "Frei nach dem Motto 'walk and talk' haben sich verschiedenste Anbieter auf Kleinstgruppen und individuelle Begleitung fokussiert", erklärt der Experte. Dass so eine Reisegruppe aus maximal drei bis vier Personen bestehe, sei aufgrund von Nachfrage und Erfolgsquoten keine Seltenheit.
Zu den rund 42 Pilgerwegen durch Österreich gehören u.a. auch die "Hemmapilgerwege" nach Gurk, der Rupert-Pilgerweg in Salzburg, der sogenannte "Europäische Pilgerweg" (Via Nova), der Martinsweg von Ungarn über Eisenstadt nach Frankreich sowie zahlreiche andere, teils auch grenzüberschreitende Pilgerwege wie etwa der Marienweg, der Mariazell mit dem größten rumänischen Wallfahrtsort Csiksomlyo (Sumuleu Ciuc) in Siebenbürgen verbindet. Einer der grenzüberschreitenden Wege ist auch der "Wolfgangweg" von Regensburg nach St. Wolfgang im Salzkammergut, der einst zu den wichtigsten Wallfahrtswegen überhaupt gehörte.
Eine Übersicht über aktuelle Pilgerangebote bietet der österreichische Pilgerkalender unter www.pilgerkalender.at. Informationen über die verschiedenen größeren Pilgerwege in Österreich bietet die Website www.pilgerwege.at.