Andrea Geiger mit Otti Spanner: das Organisationskernteam.
Andrea Geiger mit Otti Spanner: das Organisationskernteam.
Interview mit Wallfahrtsorganisatorin Andrea Geiger vom Team der Apostelgeschichte 2.1
Wie zufrieden sind sie mit dem bisherigen Verlauf der Diözesanwallfahrt auf den Spuren Apostels Paulus?
Gut. Es bedurfte vielem Eingewöhnen und Lernen. Die Stimmung ist gut. Wir fasten, vor allem, was den Schlaf betrifft. Und wir versuchen die Orientierung am Schiff zu finden. Das ist für manche nicht leicht und ein guter Vergleich auch mit dem Leben. Da suchen wir auch immer wieder die Orientierung, und frage uns: "wie geht es weiter?" Wir haben uns erhofft, dass es ein großes Trainingscamp für das Christ-Sein und das Kirche-Sein wird. Ich glaube wir stehen am Anfang unseres Trainings.
Wie "fit" sind denn die Teilnehmer der Wallfahrt?
Es gibt natürlich die Möglichkeit, sich am Schiff körperlich fit zu machen, für das haben wir aber zu wenig Zeit. Wir trainieren geistlich. Ich wünsche mir, dass wir in unserem Christ-Sein wachsen können. Das wir viel lernen für unser Kirche-Sein, wie das weitergehen kann. Da haben wir bei der Wallfahrt viele Chancen, weil wir hier auf einem Terrain sind, das für uns nicht gewohnt ist. Wir befinden uns nicht in einem Kirchenraum, sondern an einem Ort, wo wir Gäste sind, wo andere Menschen sind, die wir vielleicht manchmal als störend empfinden, aber wo wir uns selber fragen können: Ist das, was wir tun, für andere anziehend? Nicht die anderen müssen sich uns anpassen, sondern vielmehr bewegen wir uns in einer Welt, die uns auch verunsichert.
Diese Gleichzeitigkeit von säkularer Kreuzfahrtsstruktur und dem Auftreten der über 440 Pilger am Schiff, bringt dies Überraschungen mit sich?
Auf jeden Fall. Es war ja schon spannend mit den Bussen anzureisen, dann die Momente bis alle ihre Zimmer an den Decks bezogen hatten. Es ist eine schöne Laborsituation, in der wir uns befinden, darum sind die Trainingsbedingungen sehr gut, für das was uns blüht als Kirche von heute.
Kann die Diözesanwallfahrt im Entwicklungsprozess der Erzdiözese Wien weiterhelfen?
Die Fragen lauten: Lassen wir uns von Christus tatsächlich herausfordern. Lassen wir von ihm unsere Wege kreuzen? Lassen wir uns von ihm formen? Wir feiern täglich hier bei der Wallfahrt die Heilige Messe am Schiff, haben unsere Gebetszeiten, hören Impulse und Vorträge. Es geht immer darum, wie sehr lassen wir uns darauf ein? Letztendlich sind es persönliche Entscheidungen.
Gibt es Kontakte am Schiff (MSC Armonia) zu den Gästen, die nicht Teilnehmer der Wallfahrt sind?
Es haben sich über 20 Menschen uns angeschlossen, die hier einfach Urlaub am Schiff machen und vorher nicht gewusst haben, dass eine Wallfahrtsgruppe mit auf der Reise sein wird. Diese Menschen nehmen an unseren Gebetszeiten, bei den Impulsen, Austauschgruppen und Workshops teil. Das ist eine spannende und schöne Erfahrung.
Welche Rolle nimmt nun Paulus, auf dessen Spuren die Wallfahrer unterwegs sind, ein?
Paulus ist eine einzige Herausforderung. Das betrifft seine Briefe, genauso wie seine radikale Art, Christ-Sein zu leben. Ich frage mich oft, warum musste Paulus seinerzeit schon so viel über Einheit schreiben, obwohl damals die Gemeinden klein waren? Anscheinend ist es ein schwieriges Thema, wie sehr wir miteinander können. Eine Frage dabei ist auch: Spüren andere Menschen, dass wir uns mögen und das andere aufgrund dieser Tatsache auch sagen, da möchten wir dazugehören?
Paulus erinnert uns aber auch immer wieder an die Freude. Haben wir diese Freude in uns, von der Paulus schreibt? Das bringt viele zum Nachdenken, wie wir uns gegenseitig unterstützen können, die Freude zu leben, in der Freude zu bleiben, das ist eine der ganz großen Herausforderungen, wie wir das auch in Einheit tun können.
Bilder der Diözesanwallfahrtlaufend neue Fotos von der Wallfahrt |
Michael Prüller auf DiözesanwallfahrtReise-Blog des Pressesprechers der Erzdiözese Wien |