Im großen Amphitheater versammelten sich die Pilger der Diözesanwallfahrt.
Im großen Amphitheater versammelten sich die Pilger der Diözesanwallfahrt.
Die Pilgerinnen und Pilger der Diözesanwallfahrt waren in Ephesus auf den Spuren des Apostel Paulus unterwegs. Ein Bericht von Stefan Hauser.
Am Sonntag, den 6. April, besuchten die Pilger der Diözesanwallfahrt Ephesus. An diesem Ort wirkte der Apostel Paulus bei seiner zweiten Missionsreise.
Bei der Heiligen Messe Sonntag früh in der Lounge des Wallfahrtsschiffs unterstrich Kardinal Christoph Schönborn wie wichtig es ist, dass es Menschen gibt, "mit denen wir einfach Freunde sind". Im Mittelpunkt seiner Auslegung der Heiligen Schrift stand die Stelle im Johannesevangelium von der Erweckung des Lazarus.
Für die Pilger ging es dann in zehn Bussen vom Hafen von Izmir, der drittgrößten Stadt der Türkei gelegen in Westanatolien, ins rund eine Stunde entfernte Ephesus. Die Ausgrabungsstätte liegt in der Nähe der Stadt Selchuk.
Die Schifffahrt Richtung Heimat brachte Paulus zunächst in Ephesus an Land, das Meer reichte früher weiter ins Land hinein. Zusammen mit seinen Begleitern Priscilla und deren Mann ließen sie sich hier länger nieder. Bei seiner zweiten Missionsreise lehrte er zwei Jahre in der Synagoge von Ephesus.
Heute faszinieren Besucher die reichen antiken Zeugnisse in Ephesus: Reste eines Gymnasiums, des Stadions, der Hafenstraße, die Agora oder die Fassade der Bibliothek sind nur einige der freigelegten antiken Zeit. Die Pilger der Diözesanwallfahrt versammelten sich im großen Amphitheater. Veronika-Prüller-Jagenteufel, Leiterin des Pastoralamts der Erzdiözese Wien sowie der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky rezitierten aus der Heiligen Schrift, jene Stelle aus der Apostelgeschichte, die Paulus mit Ephesus in Verbindung bringt: Die Lehre in der Synagoge, der Aufruhr der Silberschmiede und auch seine Weiterreise nach Mazedonien.
Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn stellte den Pilgern im großen Amphitheater zwei Christen aus Wien vor, die seit 18 Jahren in der Türkei leben, Wolfgang und Geli. Wolfgang unterrichtet an der Technischen Universität in Istanbul, das Ehepaar hat sechs Kinder.
Geli berichtet wie sie sich damals in der Türkei eingelebt und die türkische Sprache erlernt haben. "Wir sind in die Türkei gekommen, als unsere Kinder noch sehr klein waren und unsere Kinder sind wirklich hier groß geworden. Es war eine gute und sehr schöne Zeit, in der wir gesehen haben, wie Gott uns begleitet und wie es möglich ist, von der Liebe Gottes zu sprechen und ein Zeichen hier zu sein", erinnert sich Geli. Das sei "nichts Bombastisches", sondern, "ein Leben als Familie mit den Christen gemeinsam als Zeichen der Liebe Gottes für die Türkei und für Istanbul." Ihr Ehemann Wolfgang schildert von Erlebnissen des jüngsten Sohnes Raphael im muslimischen Religionsunterricht, an dem er teilnahm. Er berichtete seinen Schulkollegen immer wieder, wie bei den Christen der Glaube gelebt wird, so auch beim Beten.
Christen mit türkischem Pass gebe es in der Türkei wenige, "ungefähr ein Promille", schildert Wolfgang. Die Zahlen schwanken zwischen 50.000 und 70.000. Die Situation als kleine Minderheit im Land sei überall schwierig. Wolfgang und Geli sind am neokatechumenalen Weg, daher sind sie auch in der Türkei auf Mission. Der gebürtige Österreicher richtet an die Pilger folgende Bitte: "Erinnern Sie sich der Christen in der Türkei und im Nahen Osten. Es ist kein einfaches Leben." Für die Kirche und für die ganze Welt sei es wichtig, dass die Christen in der Türkei weiter Mut haben. Kardinal Christoph Schönborn lud im Anschluss alle Pilger zum Gebet für die Christen in der Türkei ein. Ein gemeinsames Vater Unser setzte den Abschluss.
Nahe Ephesus soll nach verbreiteter Überlieferung auch Maria entschlafen sein. Das Marienhaus, das auch von Muslimen verehrte "Meryem ana Evi", liegt sechs Kilometer südlich der Ausgrabungen von Ephesus.
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