Dompfarrer Toni Faber stand mit vielen Wallfahrern zum ersten Mal auf dem Areopag und nahm darauf in seiner Predigt bezug.
Dompfarrer Toni Faber stand mit vielen Wallfahrern zum ersten Mal auf dem Areopag und nahm darauf in seiner Predigt bezug.
Der Dompfarrer von St. Stephan, Toni Faber, gibt Einblick in seine vielfältige Tätigkeit als Seelsorger der Reichen und Schönen, aber auch der Armen, Familien und Kinder.
Am Dienstag, den 8. April, stand die griechische Hauptstadt auf dem Programm: Der Wiener Dompfarrer Toni Faber erinnerte dabei an die Rede des Völkerapostels an die Athener, die er am Areopagfelsen unterhalb der Akropolis gehalten hatte. Damals sprach Paulus den Zuhörern ins Gewissen, kritisierte "Götzenbilder", die er in der Stadt gesehen hatte und erzählt von Gott, der nicht in Tempeln wohne. Vgl. (Apg 17, 15-34).
Dompfarrer Toni Faber stand mit den 500 Wallfahrern zum ersten Mal auf dem Areopag. Beim Anstieg folgte er nicht dem Rat der Reiseleiterin und kletterte stattdessen über den glatten, ausgetretenen Weg. Darin erkannte der Wiener Stadt-Seelsorger Gemeinsamkeiten mit dem seelsorglichen Wirken und seiner priesterlichen Tätigkeit: "Ich habe schon oft gespürt, dass es manchmal glatt werden kann", verweist er auf den "Areopag" auf dem man schnell ausrutschen kann. Sicher hätten auch bei Paulus viele gespottet und darauf gewartet, dass er ausrutsche.
Paulus habe nicht "voll Zorn" agiert, sondern den Weg über die Vereinnahmung dieser Menschen genommen, erinnert Dompfarrer Faber an die Stelle in der Apostelgeschichte: "Ihr seid doch fromme Leute, und einen Altar habe ich gesehen, den unbekannten Gott". Toni Faber stellte die Frage in den Raum: "Geht es uns nicht ähnlich, auf unseren Marktplätzen, in unserer Stadt? Dass wir eigentlich voller Zorn und Verachtung auf die herab schauen, oder zumindest in der Versuchung sind, wirklichen Idolen und Götzen nachzulaufen?"
Für Toni Faber steht die Herausforderung, Familien, Kinder aber auch z.B. Odachlose zu unterstützen, in seiner priesterlichen Tätigkeit im Mittelpunkt. Gleichzeitig nimmt er auch die sogenannten "Reichen und Schönen" in seinen seelsorglichen Blick und begegnet jedem nicht grundsätzlich, mit dem Annahme, er sei ein "Götzenanbeter".
Dafür gibt Toni Faber Beispiele: Anfangs reserviert gegenüber der aus Societyberichten bekannten Janine Schiller, ging er ihr nicht aus dem Weg als sie ihn ansprach. So konnte sich Faber vom sozialen Engagement Schillers - sie unterstützt Hilfsprojekte in Moldawien - überzeugen.
Auch mit dem vom jährlichen Opernball medial bekannten Richard Lugner steht der Dompfarrer in Kontakt, auch wenn sich Lugner "auf den Marktplätzen der Eitelkeiten" bewege. Faber erkennt die Möglichkeit, das eine oder andere aus dem Evangelium auf diesem Marktplatz der Eitelkeiten rüberzubringen. Er schildert, wie er versucht "für Gott zu werben" auf seine Weise. Im vollen Bewusstsein, dass der sich damit sehr angreifbar macht. Da und dort gelingt es ihm aber, Menschen zu überzeugen, ähnlich wie einst der Apostel Paulus.
Seine "missionarischen Begegnungen" fasst der Dompfarrer zu St. Stephan in einem Gebet zusammen, das er vor zwei Jahren kennen gelernt hat: "Ich habe es von einem zweijährigen Buben gelernt", macht Faber neugierig. Bei seinem ausgefüllten seelsorglichen Wirken, kann er leider viele Einladungen nicht annehmen. Eine der wenigen Ausnahmen galt einem Kindergeburtstag. Der kleine Nicolas feierte seinen zweiten Geburtstag und Faber kam der Einladung der Mutter nach, zur Geburtstagsfeier zu kommen. "Die Mutter wollte mir zeigen, wie Nicolas am Abend gemeinsam mit ihr betet", erinnert sich Toni Faber. Der Kleine interessierte sich aber viel für das Geschenk des Dompfarrers.
Nach mehrmaliger Aufforderung der Mutter zeigte sich Nicolas schlussendlich doch noch zum Gebet bereit: "Er hat sich hingestellt, die Hände gefaltet, hat so ein Kreuzzeichen angedeutet, um dann ein wichtiges, aber kurzes Gebet zu sprechen: Bitte, Danke, Bussi, Amen".
Diese vier Worte eines Zweijährigen sind zum Lieblingsgebet des Dompfarrers von St. Stephan geworden, denn sie bringen es aus seiner Sicht auf den Punkt: "Bitte und Danke zu gagen ist genauso wichtig gegenüber Gott wie seinen Menschen."
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