Das Österreichische Hospiz ist das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land und liegt an der Via Dolorosa.
Das Österreichische Hospiz ist das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land und liegt an der Via Dolorosa.
Erste Österreichische Pilgergruppe nahm am Wochenende wieder im Hospiz Quartier. Rektor Bugnyar hofft auf Ende der Durststrecke für das älteste christliche Gästehaus in Jerusalem.
An diesem Wochenende ist nach rund zwei Jahren erstmals wieder eine Pilgergruppe im Österreichischen Hospiz in Jerusalem zu Gast: eine gut 30-köpfige Gruppe aus Tirol. Die vergangenen zwei Jahre kämpfte das älteste christliche Gästehaus in Jerusalem mit den immer gleichen Problemen: keine Gäste, keine Einnahmen, aber bleibende Fixkosten. Dank zahlreicher Spenderinnen und Spender konnte sich das Haus bisher über Wasser halten. Nun hofft Rektor Markus Bugnyar, dass man sich bald wieder aus eigener Kraft werde erhalten können.
Auf die Tiroler Pilgerreise, organisiert vom "Tiroler Sonntag" und Biblische Reisen Österreich, folgt in den kommenden Tagen auch eine Gruppe Studenten aus Wien. Das freilich reicht noch lange nicht, um das Haus auszulasten. Doch zumindest ist ein Anfang gemacht, wie Bugnyar mitteilt. Er hofft, dass die Pandemie bald so weit überwunden ist, dass wieder zahlreiche Pilgerreisen stattfinden können. Das wäre vor allem für das anstehende Osterfest von enormer Bedeutung. "Zu Ostern sollten wir hoffentlich wieder kostendeckend sein", so Bugnyar.
Rund 120 Gästebetten hat die in normalen Zeiten stets gut besuchte Pilgerherberge. Mehrere Zehntausend Euro machen freilich allein die Fixkosten des Pilger-Hospizes pro Monat aus.
Das Österreichische Hospiz ist das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land und liegt an der Via Dolorosa. Das Grundstück für das Österreichische Hospiz wurde 1855 nach einem Besuch von Erzherzog Ferdinand Maximilian - später Kaiser Maximilian von Mexiko - erworben. Acht Jahre später konnte der großzügig dimensionierte Neubau eingeweiht werden. Das Hospiz wurde dem Erzbischof von Wien unterstellt. Bis 1918 war das Hospiz Schwerpunkt der österreichischen Präsenz im Orient. Es diente auch als Residenz des österreichischen Konsuls in Jerusalem.
Im Ersten Weltkrieg konfiszierten die Briten nach der Einnahme von Jerusalem das Gebäude. Es wurde in ein Waisenhaus für einheimische Kinder umgewidmet, aber im Sommer 1919 wieder zurückgegeben. Einen Höhepunkt seiner Wirksamkeit erlangte das Haus, als während der Zwischenkriegszeit der damalige Rektor, Franz Fellinger, zum Generalvikar und Weihbischof des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem aufstieg.
1939 wurde das Haus von den Briten als "deutsches Eigentum" beschlagnahmt, 1948 wurde das Hospiz von den Jordaniern als Lazarett und Krankenhaus für die arabische Bevölkerung eingerichtet. Das Hospiz wurde 1985 von Israel wieder seinem österreichischen kirchlichen Eigentümer zurückgegeben. Es ist heute eine Stiftung der katholischen Kirche in Österreich mit dem jeweiligen Wiener Erzbischof - aktuell Kardinal Christoph Schönborn - als Protektor. Rektor ist der Eisenstädter Diözesanpriester Markus Bugnyar.
Infos: www.austrianhospice.com