Die Kirche und das umliegende Kloster waren ab dem Jahr 1622 errichtet und schrittweise bis 1632 eröffnet worden.
Die Kirche und das umliegende Kloster waren ab dem Jahr 1622 errichtet und schrittweise bis 1632 eröffnet worden.
Bekannt ist Ordenskirche am Neuen Markt vor allem für Kapuzinergruft mit Ruhestätte der Habsburger. Zahlreiche Feiern mit Festmesse mit Schönborn am 8. September als Höhepunkt.
Eine der bekanntesten Kirchen Wiens, die Kapuzinerkirche, begeht heuer ihr 400-Jahr-Jubiläum. Die Kirche und das umliegende Kloster waren ab dem Jahr 1622 errichtet und schrittweise bis 1632 eröffnet worden. Die Ordensniederlassung ist ein bedeutendes Seelsorge- und auch Sozialzentrum. Bekannt ist die Ordenskirche am Neuen Markt aber vor allem für die Kapuzinergruft mit der Ruhestätte der Habsburger.
Anlässlich des 400-Jahr-Jubiläums der Grundsteinlegung gibt es eine Reihe spezieller Feiern, "die in kapuzinischem Geist stilistisch vielfältig, klein, aber fein, gestaltet werden", wie die Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" berichtet. Höhepunkt ist am Donnerstag, 8. September, um 16 Uhr ein Festgottesdienst mit Kardinal Christoph Schönborn zum 400. Jahrestag der Grundsteinlegung (Musik: Leopold Hofmann, Missa S. A. Custodi).
Weitere festliche Gottesdienste mit hochkarätiger Sakralmusik gibt es u.a. am Sonntag, 8. Mai, um 16 Uhr (Guter-Hirte-Sonntag; Musik: Franz Xaver Brixi, Missa brevis in B-Dur), am Sonntag, 24. Juli, um 16 Uhr (Kirchweihfest; Musik: Rudolf Weinwurm, Kleine Festmesse), am Samstag, 13. August, um 16 Uhr (Gedenktag des Seligen P. Markus von Aviano; Musik: W. A. Mozart, Kleine Credo-Messe) und am Donnerstag, 15. Dezember, dem Todestag der Stifterin Kaiserin Anna, ebenfalls um 16 Uhr ( Totenmesse mit Gruftgang, Musik: Michael Haydn, Requiem in c-Moll).
In Erfüllung des päpstlichen Auftrags, im Rahmen der Gegenreformation ein Kapuzinerkloster in Prag zu gründen, kam der später heiliggesprochene Kapuziner Laurentius von Brindisi auf seinem Weg von Italien mit zwölf Mitbrüdern 1599 nach Wien. Erzherzog Matthias, ab 1612 Kaiser, bat Laurentius, einige seiner Gefährten in Wien zu belassen und so bezogen die Kapuziner ihr erstes Kloster in Wien in "St. Ulrich am Plätzl" im heutigen 7. Bezirk, an der Stelle des jetzt noch bestehenden Mechitaristen-Klosters.
Wenig später kam es am Mehlmarkt (heute Neuer Markt) in der Wiener Innenstadt zur Gründung einer weiteren Kapuzinerniederlassung, die durch ihre Gruft international bekannt werden sollte: Kaiserin Anna, die Gemahlin von Kaiser Matthias, hatte in ihrem Testament vom 10. November 1618 die Errichtung von Kirche und Kloster einschließlich einer Begräbnisstätte für sich und ihren Gemahl in der Nähe der kaiserlichen Burg verfügt. Schon im Monat darauf verstarb Kaiserin Anna, ihr Gemahl drei Monate nach ihr. Die Ehe war kinderlos geblieben.
So lag es an Matthias' Nachfolger, seinem Cousin Kaiser Ferdinand II., das Testament zu vollziehen, was sich durch den Dreißigjährigen Krieg etwas verzögerte. Dementsprechend erfolgte am 8. September 1622 - vor 400 Jahren - die feierliche Grundsteinlegung durch Kardinal Franz von Dietrichstein, Fürstbischof von Olmütz, im Beisein von Kaiser Ferdinand II. Der Bau schritt allerdings stockend voran, weshalb die Weihe des Gotteshauses in Abschnitten geschah: Die Altäre und die Seitenkapelle wurden 1627 benediziert, die Weihe der Kirche "Maria von den Engeln" erfolgte am 25. Juli 1632 durch Anton Wolfrath, Fürstbischof von Wien. Das kaiserliche Stifterpaar fand 1633 in einem kleinen Raum direkt unterhalb der Kaiserkapelle seine letzte Ruhestätte.
Ein Medaillon, das über dem Torbogen zur Kapelle angebracht ist, erinnert heute noch an das Ereignis der Gründung. Weil Kaiser Ferdinand III. (gest. 1657) hier beigesetzt werden wollte, wurde die Gruft erweitert. Seitdem ist sie die Erbbegräbnisstätte des Hauses Habsburg, in der 150 Personen bestattet sind.