"Die einzige Antwort auf die Grausamkeit ist, das Gegenteil zu tun. Und das tun sehr viele Menschen, Gott sei Dank, man sieht es ja", so Kardinal Schönborn angesichts der Gräueltaten in der Ukraine.
"Die einzige Antwort auf die Grausamkeit ist, das Gegenteil zu tun. Und das tun sehr viele Menschen, Gott sei Dank, man sieht es ja", so Kardinal Schönborn angesichts der Gräueltaten in der Ukraine.
Wiener Erzbischof kontert mit Verweis auf vielfältige Aktionen von Pfarren, Orden und Caritas den Vorwurf, die Kirche würde in der Ukraine-Flüchtlingshilfe zu wenig tun. Schönborn: "Schimpft's nicht auf die Kirche, sondern tut's selber was - und Gott sei Dank tun auch sehr viele was".
Bei der Hilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine sind alle gefordert. Das hat Kardinal Christoph Schönborn in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der "Wiener Zeitung" unterstrichen. Den Vorwurf mancher, die Kirche müsse sich stärker an der Hilfe beteiligen, konterte der Wiener Erzbischof darin mit Verweis auf die vielfältigen kirchlichen Initiativen. "Es gibt sehr viele Pfarrgemeinden, die bereits Flüchtlinge aufgenommen haben, Einzelpersonen genauso wie ganze Gemeinden. Es gibt die Caritas als Teil der Katholischen Kirche, die schon seit Jahren in der Ukraine intensiv tätig ist, auch im Osten der Ukraine, und sie ist es hier", hielt Schönborn fest.
Zum ganzen Interview in der Wiener Zeitung
"Ich kann nur allen sagen: Schimpft's nicht auf die Kirche, sondern tut's selber was - und Gott sei Dank tun auch sehr viele was", wird der Wiener Erzbischof zitiert. "Am Hauptbahnhof helfen Menschen aus der Zivilgesellschaft, und das ist gut so. Alle sind gefordert." Neben der humanitären Hilfe könne die Kirche auch die Kraft des Gebets einbringen, das könne helfen, "wenn man glaubt, dass das Gebet etwas bewirkt, und ich glaube das", so der Kardinal.
Schönborn mahnte, neben allem Leid, das der Krieg in der Ukraine verursache, auch die vielfältigen Krisen in anderen Teilen der Erde nicht zu vergessen. "Der Fokus ist immer auf die aktuelle Krise gelegt, aber die endemischen Krisen oder die andauernden Krisen dürfen nicht vergessen werden." Der Kardinal verwies etwa auf die nach wie vor katastrophale Situation in Syrien, das er im vergangenen Herbst besucht hatte. "Es ist unendlich viel Not auf dieser Welt, und wir können nicht alle Not lindern. Aber wir können die Not lindern, die vor unserer Haustüre ist."
"Die einzige Antwort auf die Grausamkeit ist, das Gegenteil zu tun. Und das tun sehr viele Menschen, Gott sei Dank, man sieht es ja", so Schönborn angesichts der Gräueltaten in der Ukraine. Es sei die Antwort auf jeden Krieg gewesen, dass es Menschen gegeben hat, die gesagt haben "Nein, es reicht", fügte der Kardinal hinzu. Dass Gott dem Menschen den freien Willen gegeben habe, "war ein großes Risiko. Die Alternative wäre, dass wir keine Freiheit hätten".