"Weltmission ist keine Einbahnstraße", betonte Missio Nationaldirektor Pater Wallner und verwies dabei auf die befruchtende Lebendigkeit der Missionskirchen.
"Weltmission ist keine Einbahnstraße", betonte Missio Nationaldirektor Pater Wallner und verwies dabei auf die befruchtende Lebendigkeit der Missionskirchen.
Jubiläumsjahr mit Empfang in der Apostolischen Nuntiatur eröffnet.
Mit einem Empfang in der Wiener Nuntiatur am 100. Jahrestag der Gründung der Päpstlichen Missionswerke ist am Mittwoch das Jubiläumsjahr des kirchlichen Hilfswerks eröffnet worden. Eingeladen hatten dazu der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, und "Missio"-Nationaldirektor Pater Karl Wallner.
Ziel der Missionswerke und des Jubiläumsjahres sei es, "den missionarischen Geist im Volk Gottes zu stärken", betonte der Repräsentant des Papstes in seiner Ansprache vor zahlreichen Vertretern aus Kirche, Politik und Medien. Die Päpstlichen Missionswerke, die in rund 150 Ländern tätig sind, hätten sich "historische Verdienste" erworben. Es gelte "Missio" weiter zu unterstützen und im weltweiten Missionsauftrag nicht nachzulassen, so der Nuntius.
"Missio"-Nationaldirektor Wallner erinnerte in seiner Ansprache an die Französin Pauline Jaricot (1799-1862), die vor 200 Jahren mit der Gründung eines Werks der Glaubensverbreitung das Fundament für die späteren Päpstlichen Missionswerke gelegt hatte. "Fangt mit dem Gebet an" - diese Devise könne man von Jaricot lernen, wenn es um Mission geht, zumal die Französin damals auch den "lebendigen Rosenkranz" initiiert hatte. "Weltmission ist keine Einbahnstraße", betonte der Nationaldirektor und verwies dabei auf die befruchtende Lebendigkeit der Missionskirchen. "Könnte Weltmission nicht auch ein Antidepressivum gegen den Kirchenfrust in unseren Breiten sein?", gab der Zisterzineser aus dem Stift Heiligenkreuz zu bedenken, der über die Laienchristin Jaricot sagte: "Sie war eucharistisch, marianisch, päpstlich und daher missionarisch."
Unter den zahlreichen kirchlichen Amtsträgern beim Empfang waren der Erzbischof von Kigali, Kardinal Antoine Kambanda, sowie der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner. Mit dem emeritierten Linzer Bischof Ludwig Schwarz, Altabt Gregor Henckel Henckel-Donnersmarck und Leo Maasburg waren auch alle noch lebenden "Missio"-Nationaldirektoren in die Nuntiatur gekommen. Unter den Gästen war auch der frühere St. Pöltner Bischof Klaus Küng.
Die weltkirchlichen Missionseinrichtungen begehen heuer ein mehrfaches Jubiläum: So wurde vor 400 Jahren die Missionskongregation "de propaganda fide" gegründet. Die von Papst Gregor XV. 1622 errichtete Behörde heißt heute "Kongregation für die Evangelisierung der Völker". Mit der ab 5. Juni von Papst Franziskus in Kraft gesetzten Kurienreform wird das neu geschaffene "Dikasterium für Evangelisierung" die Missionskongregation und den bisherigen Rat für Neuevangelisierung vereinen.
Vor 200 Jahren gründete die Französin Pauline Jaricot ihr Werk für die Glaubensverbreitung. Aus dem von ihr angeregten Gebets- und Kollekten-Netzwerk entstanden der Weltmissionssonntag und die Päpstlichen Missionswerke, die am 3. Mai 1922 durch Papst Pius XI. errichtet wurden. Damit verbunden sind das vom französischen Bischof Charles de Forbin-Janson (1785-1844) gegründete Kindermissionswerk und das von Jeanne Bigard (1859-1914) initiierte "Missionswerk des Heiligen Apostels Petrus"; beide wurden ebenfalls vor 100 Jahren als päpstliche Werke anerkannt.
Info: www.missio.at