Familien bräuchten gar nicht viel, um sich in der Kirche willkommen zu fühlen, betont Sandra Lobnig. "Ein Lächeln, ein aufmunternder Blick und hin und wieder ein 'Schön, dass Sie mit Ihren Kindern in die Kirche kommen!' genügen meistens schon."
Familien bräuchten gar nicht viel, um sich in der Kirche willkommen zu fühlen, betont Sandra Lobnig. "Ein Lächeln, ein aufmunternder Blick und hin und wieder ein 'Schön, dass Sie mit Ihren Kindern in die Kirche kommen!' genügen meistens schon."
Die Journalistin Sandra Lobnig in der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag": Heilige Messen dürfen keine "adults only"-Veranstaltungen sein.
Einen Aufruf zu mehr Verständnis für die Bedürfnisse der Familien beim Gottesdienst hat die Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" (aktuelle Ausgabe) veröffentlicht. Auch wenn es großartige eigens für Kinder konzipierte Gottesdienste gebe, sollten Kinder in der regulären Sonntagsmesse "genauso willkommen sein", forderte die Theologin und Journalistin Sandra Lobnig in einer Meinungsspalte. Schließlich versammle sich am Sonntag in der Kirche "das ganze Volk Gottes. Die ganz Alten, die ganz Jungen und alle dazwischen. Die, die schon wissen, wie's geht und die, die erst lernen müssen, eine knappe Stunde ruhig in der Kirchenbank sitzen zu bleiben", so die fünffache Mutter.
Kirchen seien keine auf Erwachsene beschränkte Angebote wie "adults only"-Hotels oder -Restaurants, und trotz der Sehnsucht der Älteren nach Ruhe und Andacht sollten Familien mit quengelnden Kindern nicht vorschnell nach draußen geschickt werden, schrieb Lobnig. Freilich sei aber "Verständnis von allen Seiten" vonnöten: "Eltern sollen sensibel die Bedürfnisse der gesamten Gottesdienstgemeinde im Blick haben. Manchmal kann das bedeuten, Kind und Kegel einzupacken und die Kirche zu verlassen." Von Feiernden, die ohne Kinder im Gottesdienst sind, wünsche sie sich Wohlwollen und Freundlichkeit.
Ihr selbst und ihrem Mann würde so mancher Sonntagsgottesdienst die letzten Nerven kosten, gestand Lobnig. "Als hätten wir einen Ringkampf hinter uns, verlassen wir mit den Kindern nach 50 Minuten schweißgebadet die Kirche. Und kommen trotzdem am darauffolgenden Sonntag wieder. Weil es uns wichtig ist." Familien bräuchten gar nicht viel, um sich in der Kirche willkommen zu fühlen, betonte die Theologin und Journalistin. "Ein Lächeln, ein aufmunternder Blick und hin und wieder ein 'Schön, dass Sie mit Ihren Kindern in die Kirche kommen!' genügen meistens schon."