All jenen, denen das Leben zu schwer geworden ist, wird bei einer Gedenkfeier am Montag, den 12. September 2022, um 18:00 Uhr in der Wiener Ruprechtskirche (Ruprechtsplatz 1, 1010 Wien) gedacht.
All jenen, denen das Leben zu schwer geworden ist, wird bei einer Gedenkfeier am Montag, den 12. September 2022, um 18:00 Uhr in der Wiener Ruprechtskirche (Ruprechtsplatz 1, 1010 Wien) gedacht.
Menschen, die einen Angehörigen durch Suizid verloren haben, sind mit ihrer Trauer oft allein und werden in manchen Fällen sogar von ihrem Umfeld gemieden. Die Kontaktstelle Trauer der Caritas Wien wendet sich diesen Menschen zu und bietet ihnen Einzel- und Gruppenbegleitung an. Sie lädt auch zu einer Gedenkfeier am 8. September in die Wiener Ruprechtskirche ein. Anlass ist der Welttag der Suizidprävention am 10. September.
Den Fokus auf die Angehörigen nach einem Suizid legt die Kontaktstelle Trauer der PfarrCaritas und Nächstenhilfe der Erzdiözese Wien anlässlich des Welttages der Suizidprävention am 10. September.
„Ein Suizid in der Familie oder im Freundeskreis verändert das Leben grundlegend. Neben dem Schmerz des Verlustes stoßen Menschen auf ein großes Tabu in der Gesellschaft. Für das nahe Umfeld ist es oft schwer, mit dem schambehafteten Thema Suizid umzugehen. Menschen haben Angst, etwas Falsches zu sagen“, erklärt Kathrin Unterhofer, Leiterin der Kontaktstelle. Manche Hinterbliebene fühlen sich deswegen alleine gelassen und werden von ihrem Umfeld gemieden, da Freunde und Familie ja nichts falsch machen wollen.
Diesen trauernden Menschen einen guten Platz in der Gesellschaft zu bieten, ist Ziel der Kontaktstelle Trauer. Sie möchte das Thema Suizid enttabuisieren, Hinterbliebenen Mut machen und Hilfe zur Selbsthilfe bereitstellen. Als einzige Institution in Wien bietet das Team der Kontaktstelle offene Trauergruppen für Angehörige nach einem Suizid an. So fördert man den Austausch unter Angehörigen und den Trauerprozess.
„In den Trauergruppen treffen sich Eltern, Partnerinnen und Partner, Geschwister sowie Freundinnen und Freunde, die einen lieben Menschen durch Suizid verloren haben. Hier können sie das Unaussprechliche aussprechen. Im Gespräch erfahren die Angehörigen, dass sie mit ihrer Trauer nicht alleine sind, sondern dass auch andere Menschen unter demselben Schicksal leiden. Der Austausch kann bei der Integration des Verlustes sehr förderlich sein“, so Kathrin Unterhofer. Die Gespräche werden moderiert, Vertrautheit, respektvoller Umgang und Verschwiegenheit sind Grundlage der Begleitung. In den Gruppenstunden haben auch schöne Sachen ihren Platz, Angehörige machen sich gegenseitig Mut und schenken einander Hoffnung durch das Teilen positiver Erfahrungen.
„Trauer ist nicht nur ein Gefühl, es betrifft den ganzen Menschen. Jeder Mensch trauert anders, ein Patentrezept für Trauer gibt es nicht“, sagt Kathrin Unterhofer. Das Team der Kontaktstelle Trauer empfiehlt daher neben der Gruppenbegleitung auch Einzelbegleitung, in der die persönliche Geschichte intensiv zur Sprache kommen kann. „Schuldgefühle und die Frage nach dem ‚Warum‘ sind die häufigsten Reaktionen trauernder Hinterbliebener, die einen Angehörigen aufgrund eines Suizides verloren haben. Viele fragen sich, wie sie den Suizid verhindern hätten können, ob sie zu wenig getan oder etwas falsch gemacht haben“, so die Trauerbegleiterin weiter.
All jenen, denen das Leben zu schwer geworden ist, wird bei einer Gedenkfeier am Freitag, den 8. September 2023, um 18:00 Uhr in der Wiener Ruprechtskirche (Ruprechtsplatz 1, 1010 Wien) gedacht. „Jeder Mensch hinterlässt eine große Lücke im Leben der Angehörigen und Freunde. Suizid ist nur die Todesursache, er macht nicht den Menschen aus. Achtung, Anerkennung und Dankbarkeit für das Leben jedes und jeder Einzelnen möchten wir daher bei der Gedenkfeier zum Ausdruck bringen“, lädt Kathrin Unterhofer zur Feier ein.
Die Feier wird von der Kontaktstelle Trauer der PfarrCaritas und Nächstenhilfe der Erzdiözese Wien, der Telefonseelsorge Wien und der Gesprächsinsel veranstaltet.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Wenn Sie sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder Suizidgedanken haben, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142 oder an den Sozialpsychiatrischen Notdienst 01 31330 - gratis und rund um die Uhr.