70 Jahre lang war Queen Elizabeth ein Garant der Stabilität. Regierungen kamen und gingen. Sie war immer da. Ihre Aufrichtigkeit, ihre Disziplin (bis wenigen Stunden vor ihrem Tod), ihr feiner Humor bleiben für uns alle ein Vorbild.
70 Jahre lang war Queen Elizabeth ein Garant der Stabilität. Regierungen kamen und gingen. Sie war immer da. Ihre Aufrichtigkeit, ihre Disziplin (bis wenigen Stunden vor ihrem Tod), ihr feiner Humor bleiben für uns alle ein Vorbild.
Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Zeitung Heute, am Freitag, 16. September 2022.
Was bewegt hunderttausende Menschen, von Queen Elizabeth persönlich Abschied zu nehmen? Sie warten viele Stunden in kilometerlangen Schlangen, um in Westminster Hall ihrer verstorbenen Königin die letzte Ehre zu erweisen. Gewiss fasziniert das feierliche, uralte Zeremoniell des königlichen Begräbnisses. Aber es erklärt nicht, warum Menschen unterschiedlichster Kulturen, Sprachen, politischer Parteien vereint sind in der Trauer um die viel geliebte und geschätzte Königin.
Ich sehe darin ein hoffnungsvolles Zeichen für unsere von Konflikten zerrissene Welt. Wir sehnen uns nach Menschen, die das Verbindende glaubwürdig verkörpern. 70 Jahre lang war Queen Elizabeth ein Garant der Stabilität. Regierungen kamen und gingen. Sie war immer da. Ihre Aufrichtigkeit, ihre Disziplin (bis wenige Stunden vor ihrem Tod), ihr feiner Humor bleiben für uns alle ein Vorbild. Würde ohne Steifheit, Herzlichkeit ohne Anbiederung, so hat sie die Herzen gewonnen. Als Königin war sie zugleich das weltliche Oberhaupt der „Church of England“. Ihren christlichen Glauben hat sie in einer Weihnachtsansprache einmal als „Anker meines Lebens“ bezeichnet. Für Menschen wie sie dürfen wir dankbar sein.