Hoffnungsschimmer in einer verwundeten Welt

Großen Grund zur Freude und zum Dank gab es am Donnerstag, 29.9.2022, bei den Steyler Missionaren in St. Gabriel: Bei einem festlichen Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche feierten vier Patres und ein Bruder aus der Mitteleuropäischen Provinz ihre Gelübde- und Priesterjubiläen. Gleichzeitig erneuerte Br. Emanuel Huemer SVD seine zeitlichen Gelübde in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes (SVD). Die Feier fand traditionell am Fest der Erzengel Gabriel, Michael und Raphael – gleichzeitig das Patronatsfest von St. Gabriel – statt.

In seiner Predigt bezeichnete Provinzial P. Stephan Dähler SVD die Lebensgeschichten der Jubilare, die sich in die Nachfolge Christi gestellt haben, als „Licht und Hoffnungsschimmer in unserer verwundeten Welt“. Die Steyler Missionare sehen es als Herausforderung, Antworten für die Wunden unserer Zeit zu suchen und zu finden, sagte P. Dähler. Als Beispiele nannte der Provinzial die verwundete Schöpfung, Armut und fehlenden Zusammenhalt sowie die seelischen Verwundungen, unter denen viele Menschen in der heutigen Zeit leiden. Die Steyler Missionare wollen als Ordensgemeinschaft dort dabei sein, wo sich Menschen guten Willens vernetzen und sich gegenseitig stärken.

Missionarischer Einsatz in Österreich und Übersee

Insgesamt zehn Steyler Missionare aus Österreich, Polen und der Schweiz begingen im Jahr 2022 runde Gelübde- und Priesterjubiläen: P. Bernard Dessibourg SVD und P. Anton Frey SVD können auf 65 reiche und erfüllte Jahre Ordensleben zurückblicken, Br. Hanns Faschingbauer SVD feierte sein 60jähriges, P. Klaus Laireiter SVD und P. Pepp Steinmetz SVD begingen ihr 50jähriges Gelübdejubiläum.

P. Hans Berger SVD und P. Theo Bischof SVD feierten heuer das Goldene Priesterjubiläum, P. Georg Ziselsberger SVD ist seit 40 Jahren Priester, P. Piotr Reikowski SVD seit 25 Jahren.

Ein Doppeljubiläum feierte P. Konrad Walser SVD: Vor 65 Jahren legte er seine Gelübde in der SVD ab, vor 60 Jahren wurde der Vorarlberger zum Priester geweiht.

Einige der Jubilare können auf Missionseinsätze in Bolivien, Ghana, Indonesien, Mexiko und auf den Philippinen zurückblicken. Viele waren oder sind immer noch in der Pfarrseelsorge in Österreich, Kroatien und der Schweiz tätig, andere hatten bzw. haben Aufgaben in der kategorialen Seelsorge, als geistliche Begleiter oder Exerzitienleiter, als Seelsorger von Frauenorden und im Bereich Spiritualität in einem Bildungshaus. Einige Patres wirkten in der Universitätslehre, als Lehrer und Erzieher im Schuldienst sowie in der Ordens- und Priesterausbildung. Ein Brudermissionar war für die Leitung der Hausbetriebe und Werkstätten in St. Gabriel zuständig. Als Gast aus der italienischen Provinz nahm auch P. Franz Senfter SVD aus der italienischen Provinz an der Feier teil. Er feierte heuer sein 40jähriges Priesterjubiläum. Der Osttiroler war Missionar in Argentinien und ist derzeit Wallfahrtsseelsorger in Oies, dem Geburtsort des Heiligen Freinademetz.

Br. Emanuel Huemer SVD, 37, erneuerte vor Provinzial P. Stephan Dähler seine zeitlichen Gelübde. Der Oberösterreicher trat 2017 bei den Steyler Missionaren ein. Huemer ist seit mehr als 25 Jahren der erste Österreicher der in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes nicht als Priester, sondern als Ordensbruder seine Berufung leben möchte. Br. Emanuel lebt derzeit mit einem Steyler Mitbruder und einem Benediktiner in einer interkongregationalen Gemeinschaft in Berlin und arbeitet als Fahrradbote.

Angela Amodio: 20 Jahre Organistin in St. Gabriel

An der Festmesse nahmen Steyler Schwestern, Verwandte, Freunde und Weggefährten der Ordensleute teil. Auch Dechant Adolf Valenta (Dechant des Dekanats Mödling und Pfarrer im Pfarrverband Am Mödlingbach) stellte sich mit Glückwünschen ein.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst mit Werken von Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann. Zu hören waren Juan Sebastian Acosta (Gesang), Daniel Ploderer (Traversflöte), Günter Schagerl (Barockcello) und Angela Amodio an der Orgel. Auch sie feiert heuer ein Jubiläum: Seit 20 Jahren ist die aus Italien stammende Organistin für die Kirchenmusik in St. Gabriel verantwortlich. „So wie der Heilige Josef Freinademetz den Chinesen ein Chinese gewesen ist, ist Angela Amodio uns Gabrielern eine Gabrielerin geworden“, sagte Rektor P. Franz Helm SVD in seinen Dankesworten und überreichte der Organistin eine geschnitzte Freinademetz-Figur.