"Auf Glauben hin weihe ich euch, wie auch ich auf Glauben hin geweiht worden bin.was uns alle verbindet, ist der eine Herr Jesus Christus, ihm vertrauen wir, nicht unseren eigen Kräften."
"Auf Glauben hin weihe ich euch, wie auch ich auf Glauben hin geweiht worden bin.was uns alle verbindet, ist der eine Herr Jesus Christus, ihm vertrauen wir, nicht unseren eigen Kräften."
IT-Experten, Landes-, Pflege- und Handelsbedienstete, ein Kinderarzt und auch ein Weinbauer unter Weihekandidaten bei Festgottesdienst im Stephansdom.
Kardinal Christoph Schönborn hat am Samstagnachmittag im Wiener Stephansdom zehn Männer geweiht, die in der Erzdiözese Wien künftig als Ständige Diakone in Seelsorge und karitativen Aufgaben tätig sein werden. Unter den Weihekandidaten im Stephansdom am Samstag befanden sich nach Angaben der Erzdiözese Wien u. a. IT-Experten, Landes-, Pflege- und Handelsbedienstete und ein Kinderarzt ebenso ein Weinbauer und ein Pastoralassistent und Religionslehrer. Neun der neuen Ständigen Diakone sind verheiratet, einer ist verwitwet.
Bei der Weihe richtete Kardinal Schönborn auch an die Ehefrauen der Diakone die Frage, ob sie bereit seien, die Berufung ihrer Männer zum diakonalen Dienst zu unterstützen. Geweiht wurde zusätzlichi der Festmesse ein Ordensmann aus der Gemeinschaft der Brüder Samariter, für den die Diakonweihe eine Stufe auf dem Weg zum Priesteramt ist. Ein weiterer künftiger Ständiger Diakon verpasste den Gottesdienst wegen einer Covid-Erkrankung. Seine Weihe wird nachgeholt, wie Kardinal Schönborn am Beginn der Messe mitteilte.
Nur im Glauben sei die Weihe möglich,so der Erzbischof in seiner Predigt. Das Wort Gottes, in dessen Dienst das Weihesakrament stehe, sei auch ein "Spiegel", der jeden, besonders seine Verkünder auch an ihr eigenes Versagen erinnere. Die Weihe sei daher nur unter einer entscheidenden Bedingung möglich, so Kardinal Schönborn weiter: "Eurem Glauben und meinem Glauben. Auf Glauben hin weihe ich euch, wie auch ich auf Glauben hin geweiht worden bin." und weiter: "was uns alle verbindet, ist der eine Herr Jesus Christus, ihm vertrauen wir, nicht unseren eigen Kräften."
Schönborn schloss mit einem kurzen Rückblick auf die zu Beginn der Liturgie vorgetragene Lesung von der Berufung des jungen Samuel und erinnerte daran, dass man dabei den größeren Zusammenhang dieser Erzählung beachten müsse. Samuels Ruf bestehe darin, dem alten Priester Samuel das Gericht Gottes anzukündigen. "Warum ich diese Worte zum Schluß erwähne" so der Erzbischof weiter: "Weil euer Auftrag, das Wort Gottes zu verkünden, auch die schweren Brocken dieser Botschaft beinhaltet. Sie dürfen nicht verschwiegen werden. Nicht weil sie schwer sind, sondern weil Gott sie uns zumutet. Aber, das wisst ihr selbst aus eurer bisherigen Lebenserfahrung: Die Wahrheit- immer mit der Liebe verbunden und in Liebe gesagt- macht frei, auch wenn sie schwer ist."
Beim Zweiten Vatikanum, dessen Auftakt am 11. Oktober 1962 sich dieser Tage zum 60. Mal jährt, hatte sich der damalige Wiener Erzbischof Kardinal Franz König maßgeblich für die Wiederbelebung des Ständigen Diakonats in der katholischen Kirche eingesetzt. Die ersten Ständigen Diakone in Österreich wurden dann 1970 im Stephansdom geweiht. Seither ist das Diakonat nicht mehr ausschließlich eine Station auf dem Weg zum Priestertum, sondern steht auch (verheirateten) Männern offen, die "ständig" Diakone bleiben wollen - daher die Bezeichnung "Ständige Diakone". Diakone assistieren dem Priester in der Messe, verkünden das Evangelium und dürfen predigen. Sie können die Taufe und Segen spenden, Trauungen und Begräbnisfeiern leiten und Wortgottesdienste feiern. In der Liturgie sind Diakone an der quer über der Brust getragenen Stola zu erkennen. Zum spezifischen Profil eines Diakons gehört der Dienst an den Armen und Benachteiligten.
Heute gibt es in den heimischen Diözesen rund 750 Ständige Diakone, davon nunmehr etwa 220 in der Erzdiözese Wien . Der Großteil von ihnen engagiert sich neben dem Zivilberuf bzw. im Ruhestand ehrenamtlich, manche wirken auch hauptberuflich im kirchlichen Dienst.
Website der Diakone der katholischen Kirche in Österreich: http://www.diakon.at
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