Im Minoriten-Männerkloster seit vielen Jahren auch Gemeinschaften der Steyler Missionsschwestern, der Don-Bosco-Schwestern und der Gemeinschaft der Schwestern Jesu zu Hause.
Im Minoritenkloster in der Wiener Alser Straße leben vier Ordensgemeinschaften unter einem Dach. Über diese ungewöhnliche Konstellation berichtet das "Don Bosco Magazin" in seiner aktuellen Ausgabe.
Das Minoritenkloster beherbergt fünf Patres und bietet somit genügend Platz für weitere Bewohner. So kam es, dass sich im Laufe der Jahre drei Gemeinschaften von Frauenorden einmieteten: die Steyler Missionsschwestern, die Don-Bosco-Schwestern und die Gemeinschaft der Schwestern Jesu. In Summe leben somit 13 Ordensfrauen neben fünf Ordensmännern im Kloster, wobei aber jede Kommunität ihren eigenen Bereich hat.
Dass bis zum jetzigen Zeitpunkt ausschließlich Frauenorden im Kloster der Wiener Minoriten eingemietet sind, sei nie Absicht gewesen, so P. Dariusz Zajac, Pfarrer und Kustos der Minoriten in Österreich und der Schweiz. Nachsatz: "Es ist schon bemerkenswert, dass mehr Ordensschwestern in diesem Männerkloster leben als Ordensbrüder!"
Allen drei eingemieteten Frauengemeinschaften sei es wichtig, sich auch in der Seelsorge der Pfarre einzubringen, die von den Minoriten betreut wird, hieß es. So sind sie eingebunden in die Gestaltung von verschiedenen Gottesdiensten wie Rorate, Kreuzweg, Fastenfrühmesse oder Sonntag der Weltkirche.
Im März fanden zudem drei ukrainische Frauen vorübergehend Quartier im Minoritenkloster. Bei ihrer Betreuung haben die Don-Bosco-Schwestern und die Minoriten zusammengeholfen. Für P. Zajac war die Aufnahme der Geflüchteten auch deshalb möglich, weil die Schwestern als Ansprechpartnerinnen da waren.
"Uns war es wichtig, dass die neuen Mitbewohnerinnen dieselben Werte leben wie wir", erläuterte der Minoriten-Kustos die Kriterien für die Aufnahme der Ordensfrauen. Darüber hinaus seien auch die Aufgaben und Anforderungen im Alltag sehr ähnlich und erleichterten Kommunikation und Zusammenleben. Alle Bewohnerinnen und Bewohner würden die Gelübde und ein Leben in der Nachfolge Christi verbinden. Dass sich die Orden in ihrer Sendung unterscheiden, würden zudem alle als bereichernd empfinden. Bei den Don-Bosco-Schwestern sei es die besondere Hinwendung zu den Kindern, bei den Steyler Missionsschwestern der Fokus auf Pflege und Mission und bei der Gemeinschaft der Schwestern Jesu das Apostolat der Berufung.