Die drei Gewinnerprojekte stehen fest und wurden im Zuge der Ordenstagungen 2022 geehrt: "Quartier 16", "dieQuelle.com" und "dock - Sozial- und Gesundheitspraxis".
Die drei Gewinnerprojekte stehen fest und wurden im Zuge der Ordenstagungen 2022 geehrt: "Quartier 16", "dieQuelle.com" und "dock - Sozial- und Gesundheitspraxis".
Mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an Frauenhilfsprojekt "Quartier 16" der Franziskanerinnen von Vöcklabruck, das Begegnungscafé "dieQuelle.komm" der Frohbotinnen in Feldkirch und die Sozial- und Gesundheitspraxis "dock" der Vinzenz Gruppe in Wien.
Das "Quartier 16" der Franziskanerinnen von Vöcklabruck, das Begegnungscafé "dieQuelle.komm" des Werkes der Frohbotschaft Batschuns ("Frohbotinnen") in Feldkirch und die Sozial- und Gesundheitspraxis "dock" der Vinzenz Gruppe in Wien haben den diesjährigen "Preis der Orden" gewonnen. Die Preise wurden im Rahmen des Österreichischen Ordenstages am Dienstag in Wien-Lainz verliehen und die Preisträger vorgestellt. Die beiden Vorsitzenden der Ordenskonferenz, Erzabt Korbinian Birnbacher und Priorin Sr. Franziska Madl, überreichten die Preise.
Prämiert werden mit dem "Preis der Orden" Projekte und Initiativen aus dem Umfeld der Orden, die kirchlich und gesellschaftlich relevant und wirksam sind. Der Preis ist mit 12.000 Euro dotiert, der zu gleichen Teilen auf die drei Gewinner aufgeteilt wurde.
Vor einem Jahr wurde das "Quartier 16", eine Einrichtung der Franziskanerinnen von Vöcklabruck für Frauen in Notsituationen, eröffnet. Im ersten Jahr haben nun schon 26 Frauen und 15 Kinder dort vorübergehend eine Wohnmöglichkeit, Begleitung und Orientierungshilfe gefunden. Den Bewohnerinnen stehen fünf Zimmer und zwei kleine Übergangswohnungen, Gemeinschaftsräume und ein großer Garten zur Verfügung. Die Frauen werden sozialpädagogisch und lebenspraktisch begleitet, dies beinhaltet unter anderem die Unterstützung bei der Tagesstruktur, Einzelgespräche, Hilfe bei Behördengängen, pädagogische Unterstützung und vieles mehr. Das "Quartier 16" im Zentrum von Vöcklabruck wird von hauptamtlichen Sozialpädagoginnen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen getragen.
"Man muss die Franziskanerinnen von Vöcklabruck und ihre Spiritualität nicht näher kennen, allein durch die Ziele ihres Projektes 'Quartier 16' wird zumindest ein Aspekt deutlich, wie sie präsent, relevant und wirksam sein möchten", so Laudator Georg Nuhsbaumer vom Kardinal-König-Haus bei der Preisverleihung.
Seit 2017 gibt es "dieQuelle.komm" der Frohbotinnen - ein Begegnungscafé direkt am Bahnhof Feldkirch in Vorarlberg. Jeweils zwei Ehrenamtliche empfangen die Gäste, bieten ihnen gratis Kaffee oder Tee an und stehen für Gespräche oder als Lern- oder Spielpartner zur Verfügung. Das Cafe ist für jede und jeden offen: Menschen, die als Flüchtlinge nach Österreich gekommen sind, Personen, die unter Einsamkeit leiden oder mit psychischen Störungen leben, oder Bahnfahrer, die schlicht auf einen Zug warten. Die Frohbotinnen setzen im Cafe bewusst nicht auf professionelle Beratung und Unterstützung, bieten dafür aber umso mehr einen "Herzensort", wie es in der Projektbeschreibung heißt.
Mit dem Projekt werde über die Grenzen der Wohlfühlzone hinausgegangen, so Laudatorin Rita Kupka-Baier. Das werde allein schon durch den Ort in Bahnhofsnähe deutlich. Es kämen vor allem Menschen, die im doch eigentlich öffentlichen einen privaten sozialen Raum suchten, so die Leiterin der Kontrollstelle der Erzdiözese Wien. Das Werk der Frohbotschaft Batschuns ist ein Säkularinstitut, das 1947 gegründet wurde.
In der Sozial- und Gesundheitspraxis "dock" können nichtversicherte und/oder wohnungs- bzw. obdachlose Menschen an das Gesundheitssystem "andocken". Sie erhalten in der Praxis medizinische Behandlung durch Fachärzte und Beratung durch Sozialarbeiter. Pflegekräfte, Hebammen oder auch Therapeuten ergänzen das Angebot. "dock" wurde Ende 2021 von der Wiener Sozialorganisation "neunerhaus" und der Vinzenz Gruppe gemeinsam gegründet, die Ordination befindet sich im 10. Bezirk in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs, einer Gegend mit einer hohen Frequenz der betroffenen Personengruppe.
Die Beratung und Behandlung im "dock" erfolgt durch beim "neunerhaus" angestellte Sozialarbeiterinnen und durch rund 25 ehrenamtlich tätige medizinische Fachkräfte aus den Spitälern der Vinzenz Gruppe und aus dem Netzwerk des "neunerhauses". Das Motto "Der Not der Zeit begegnen" werde in der "dock"-Praxis in großartiger Weise spürbar und mit großem Einsatz aller Beteiligten umgesetzt. Ein absolut preiswürdiges Projekt, so Harald Schiffl, Laudator für das Projekt.
Der Preis der Orden wird alle zwei Jahre von den Ordensgemeinschaften Österreich verliehen.