Dass der Gottesdienst im zentralen Ort Wiens sowie auch der Kirche Österreichs stattfinde, sei Sinnbild dafür, dass Menschen mit Behinderung "im Zentrum, also im Herzen" eingeladen seien, sagte Weihbischof Scharl.
Dass der Gottesdienst im zentralen Ort Wiens sowie auch der Kirche Österreichs stattfinde, sei Sinnbild dafür, dass Menschen mit Behinderung "im Zentrum, also im Herzen" eingeladen seien, sagte Weihbischof Scharl.
Barrierefreie Messfeier anlässlich des Welttags. Weihbischof Scharl: Menschen mit Behinderung im Zentrum der Kirche. Domprediger Huscava verweist auf Grundhaltungen Hoffnung und Empathie.
Menschen mit und ohne Behinderung haben am Samstag einen gemeinsamen barrierefreien Gottesdienst im Wiener Stephansdom gefeiert. Anlass dazu war der an diesem Tag (3. Dezember) begangene internationale Tag der Menschen mit Behinderungen. Weihbischof Franz Scharl hob in seinen Begrüßungsworten die dabei erlebbare Gemeinschaft hervor. Dass der Gottesdienst im zentralen Ort Wiens sowie auch der Kirche Österreichs stattfinde, sei Sinnbild dafür, dass Menschen mit Behinderung "im Zentrum, also im Herzen" eingeladen seien, sagte der Bischof.
Gestaltet wurde die in Gebärdensprache übersetzte und per Livestream übertragene Feier von blinden und gehörlosen Menschen sowie von Personen mit körperlicher Behinderung oder Downsyndrom, die etwa die Lesung lasen oder die Fürbitten beteten. Musikalisch begleiten Kinder und Jugendliche eines schulübergreifenden inklusiven Musikprojektes den Gottesdienst, darunter auch eine Flötistin der Blindenschule sowie eine Zithergruppe. Interpretiert wurde Psalm 150 in der Vertonung des blinden Barockkomponisten und Flötisten Jakob Van Eyck, sowie traditionelle Adventlieder.
Domprediger Ewald Huscava wies in seiner Predigt auf die Bedeutung der Hoffnung. Man brauche sie, um nicht aufzugeben und sich stets aufs Neue nach dem Leben auszustrecken. Sie sei eine "Spannkraft", um auch in schwierigen Situationen den jeweils nächsten Schritt im Leben zu tun und somit vorwärtszukommen. Hoffnung sei auch für das gelingende Miteinander von "Menschen mit Behinderung und jenen, die ihre Behinderung nicht so spüren" vonnöten, sagte Huscava. Inklusion gelinge dort, wo Bereitschaft, sich auf den anderen einzustellen, auf eine von Hoffnung und Zuversicht geprägte Grundeinstellung zusammentreffe. Dabei handle es sich um einen Lernprozess. Der Glaube sei für die Hoffnung ein entscheidender "Ankerpunkt", so der Domprediger.
Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung fand am Samstag in ganz Österreich und in weiteren europäischen Ländern zudem auch die Kampagne "#PurpleLightUp" statt. Auf Initiative der Caritas erstrahlte dabei der Stephansdom lila. Damit wolle man aufzeigen, dass die Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderungen noch immer nicht ausreichend gewährleistet wird, hieß es.
Der Gottesdienst wurde auch live auf YouTube übertragen.